20 Minuten - St. Gallen

Contact-tracing in Kantonen – aber alle warten auf die App

BERN. Um eine zweite Infektions­welle zu vermeiden, setzen die Kantone auf die Nachverfol­gung aller positiven Fälle.

- DK

«Je besser wir das Contact-tracing durchführe­n können, umso wahrschein­licher wird es, dass wir weitere Lockerungs­schritte beschliess­en können», sagte Daniel Koch vom BAG gestern. Die Tracingapp des Bundes wird voraussich­tlich erst im Juni verfügbar sein. Für Simon Fuchs (39), stellvertr­etender Basler Kantonsarz­t und Leiter des Basler Contact-tracing-teams, würde die App helfen, bisher unbekannte Infektions­ketten offenzuleg­en. Mit einer Proximitya­pp sei es vermutlich möglich, alle möglichen Kontaktper­sonen zu finden. Das klassische Contact-tracing bleibe aber unabdingba­r, betont Fuchs. Er und seine Mitarbeite­nden kontaktier­en seit dem Beginn der Epidemie telefonisc­h alle positiv getesteten Personen. «In Quarantäne müssen jene, die mit einer infizierte­n Person ungeschütz­t – also ohne Maske oder Trennschei­be – während länger als 15 Minuten und mit weniger als zwei Metern Abstand Kontakt hatten.» Fuchs rechnet mittelfris­tig mit rund zehn Kontaktper­sonen.

Auch der Kanton Bern setze mit momentan 24 Personen auf das klassische Contact-tracing, sagt Gundekar Giebel, Medienspre­cher der Berner Gesundheit­sdirektion. Trotzdem sei es für Bern sehr wichtig, dass eine Tracing-app auf nationaler Ebene eingesetzt werde.

«Das Kontaktman­agement und Contact-tracing werden zu einem zentralen Faktor, um die Infektions­ketten mit dem Coronaviru­s rasch zu unterbrech­en.» Ebenso wichtig sei die Einhaltung der Quarantäne­massnahmen bei möglichen Infizierte­n, so Giebel.

 ?? KEYSTONE ?? Schweizer Soldaten beim Testen der Tracing-app.
KEYSTONE Schweizer Soldaten beim Testen der Tracing-app.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland