Endlich dürfen sie wieder trainieren
NIEDERHASLI. Nach 8 Wochen Pause ist GC zurück auf dem Rasen. Die Spieler geniessen es, von Normalität kann aber keine Rede sein.
«Herrlich, wir freuen uns», sagt Andras Gurovits strahlend. Der Vizepräsident hat es sich nicht nehmen lassen, auf dem Campus vorbeizuschauen. Als einziges Schweizer Profiteam neben St. Gallen nimmt der Challenge-league-club GC an diesem garstigen Montag den Trainingsbetrieb wieder auf. Captain Veroljub Salatic, Goalie Mirko Salvi, Stürmer Nassim Ben Khalifa – einer nach dem anderen trudelt gut gelaunt auf dem Platz ein. Begleitet von viel Gelächter und angeregten Gesprächen, aber mit dem vorgeschriebenen Mindestabstand von zwei Metern.
Die Freude, nach 57 Tagen wieder die Fussballschuhe schnüren zu dürfen, ist greifbar. Die Übungen werden ohne Körperkontakt absolviert. Auch ein Abklatschen oder Umarmen ist nicht gestattet. Es ist eine vorsichtige Rückkehr. «Vor dem Training wird bei allen Fieber gemessen und gefragt, wie sie sich fühlen», sagt Trainer Goran Djuricin. Die Spieler duschen zu Hause, ihre Trainingskleider waschen sie selbst.
Das Gefühl im Fuss haben die Profis nicht verloren. Ein Pässchen hier, ein langes Zuspiel und Jonglieren
da. Sie geniessen es, wieder einen Ball am Fuss zu haben. «Die Vorfreude war riesig», sagt Salatic. Trainer Djuricin frohlockt nach den 90 Minuten: «Ich glaube, ich kann für alle sprechen: Es war schlicht sensationell.» Warum aber der frühe Start? Schliesslich verliert GC durch den Trainingsstart den Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung. «Wir gehen davon aus, dass die Meisterschaft fortgesetzt wird, und müssen einen Plan haben», sagt Djuricin. Der Verwaltungsrat hat entschieden: Er setzt alles auf die Karte Aufstieg.