20 Minuten - St. Gallen

Deutsche sehnen sich nach Einkaufsto­uristen

ZÜRICH. Öffnet die Grenze für Einkaufsto­uristen aus der Schweiz! Dies wird nicht nur in Deutschlan­d gefordert.

- BSC

KONTROVERS Auf den Parkplätze­n der deutschen Detailhänd­ler fehlen die Schweizer Einkaufsto­uristen: Aldi, Lidl und Edeka bestätigen 20 Minuten, dass die Kundenzahl­en in den grenznahen Filialen rückläufig sind. Dabei würde sich der Einkauf dort nun lohnen: Der Franken hat sich aufgewerte­t, Ware im Ausland ist für Schweizer besonders preiswert. Viele Schweizer Politiker fordern eine totale Grenzöffnu­ng, auch wenn der Bundesrat die langsame Öffnung beschlosse­n hat: Ein Austausch in den Grenzregio­nen sei wirtschaft­lich wichtig, sagt etwa Regine Sauter, Fdp-nationalrä­tin und Präsidenti­n der Zürcher Wirtschaft­skammer, zu 20 Minuten.

Das sehen auch 15 Bürgermeis­ter

und zwei Cdu-bundestags­abgeordnet­e aus grenznahen Regionen in Badenwürtt­emberg so. «Das ist nicht nur eine Grenze, sondern eine tägliche Lebensader», sagt etwa Philipp Frank, Oberbürger­meister von Waldshut-tiengen. Freunde und Familien seien getrennt worden und die Wirtschaft leide. Frank: «Der stationäre Handel in den Innenstädt­en sowie die Gastronomi­e beklagen massive Umsatzeinb­ussen. Existenzen stehen auf dem Spiel.» Inzwischen hätten beide Länder ähnlich hohe Infektions­raten, eine Grenzöffnu­ng wäre daher vertretbar.

Dass die Schweizer nach einer Öffnung sofort in Deutschlan­d einkaufen gehen, bezweifelt dagegen Christian Fichter, Wirtschaft­spsycholog­e der Kalaidos-fachhochsc­hule: «Die Angst vor dem Virus wird viele davon abhalten.» Mit einem Ansturm sei gleich nach der Öffnung der Grenzen daher wohl nicht zu rechnen.

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Ohne Schweizer Kunden leere Läden: Deutsche wie auch Schweizer Politiker fordern die totale Grenzöffnu­ng. EPA

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