Lauberhorn-aus? Das sagen einstige Sieger
WENGEN. Der Streit ums Geld eskaliert: Swiss-ski beantragt, die Lauberhornrennen aus dem Weltcup-kalender streichen zu lassen. Skilegenden sind schockiert.
«Ein Monument ist gewaltig ins Wanken geraten», sagt Bruno Kernen. Der Ex-skirennfahrer hat die Abfahrt in Wengen 2003 gewonnen. «Wenn diese einzigartigen Rennen tatsächlich verloren gehen, könnte der Skisport gleichzeitig auch viele Fans verlieren», warnt der Berner Oberländer, nach dem ein Teil der längsten Abfahrt der Welt – das sogenannte Kernen-s – benannt ist. Dass es die Lauberhornrennen eines Tages nicht mehr geben könnte, war für Kernen bis zu dieser
Schreckensnachricht am Mitt- woch unvorstellbar. Wenn das Unvorstellbare aber tat- sächlich eintreffen sollte, dann «weiss ich nicht, ob die Leute beim Ersatzrennen überhaupt noch einschalten werden. Man kann den Klassiker am Lauberhorn, diesen Mythos, nicht einfach ersetzen.»
Ein anderer Schweizer Lauberhorn-sieger wurde von der Neuigkeit ebenfalls auf dem falschen Fuss erwischt. Didier Défago, Gewinner von 2009, sagt: «Für die jungen Schweizer
Skirennfahrer brauchen wir derartige Rennen. Solch schwierige Strecken und solch fantastisches Publikum sind eine riesige Motivation für den Nachwuchs.»
Was die beiden Wengensieger vereint, ist die Hoffnung. «Ich hoffe, dass Verband und Organisatoren beide einen Schritt aufeinander zu machen können», erklärt Kernen. «Ich hoffe, dass sie eine Lösung finden können», s0 Défago. Sie hoffen für die Fahrer, für die Fans, für den Skisport.