«Black Lives Matter»-protest in Zürich – trotz Demoverbot
ZÜRICH. In Zürich demonstrierten gestern über 1000 Personen gegen Rassismus. Die Polizei liess sie gewähren.
In vielen Us-städten ist es nach dem Tod von George Floyd zu heftigen Protesten gekommen. Auch in Europa fanden am
Sonntag Demos statt. In Zürich zog auch gestern ein Protestzug gegen Rassismus durch die Stadt. Daran nahmen über tausend Demonstrierende teil, die laut «Black Lives Matter» riefen.
Dass sie trotz Veranstaltungsverbot an der Demo teilnahm, begründet eine Demonstrantin so: «Man soll die Vorgaben des Bundes anerkennen.
Wir haben Mundschutz getragen und Abstand gehalten. Es ist ein Abwägen, ob man sich an die Corona-vorgaben halten und kein Risiko eingehen oder sich mit unterdrückten Menschen weltweit solidarisieren soll. Für mich war klar: Menschenleben, Solidarität und diese Bewegung sind wichtiger.»
Wie die Stadtpolizei Zürich in einer Mitteilung schreibt, hatten sich gegen Mittag rund tausend Personen am Bullingerplatz im Kreis 4 versammelt und eine unbewilligte Demonstration durchgeführt, die vor der Stadthausanlage endete, wo Reden gehalten wurden. Unter den Demonstrierenden befanden sich laut Polizei auch viele Familien mit Kindern. Ein Teil der Personen trug Mundschütze. Die Demo verlief «äusserst friedlich» und entlang der Route kam es zu keinerlei Sachbeschädigungen, heisst es weiter. Die Stadtpolizei Zürich hielt sich im Hintergrund bereit, verzichtete aber aus Gründen der Verhältnismässigkeit auf ein Stoppen des Demozugs.