20 Minuten - St. Gallen

«Ich kann mich glücklich schätzen»

Corona-fragebogen mit Belinda Bencic (23), vierfache Wtaturnier-siegerin und aktuelle Weltnummer 8 im Frauentenn­is.

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Wie sehr beschäftig­t Sie das Coronaviru­s?

Ich habe erst in Indian Wells (Anfang März, d. Red.) erstmals realisiert, dass es sich richtig ausbreitet. Seither verfolge ich natürlich die Entwicklun­g. Es beschäftig­t mich, wie wohl alle, schliessli­ch ist es das Hauptthema im Alltag.

Wie haben Sie während des Lockdown trainiert?

Meistens zu Hause, im Garten, und frühmorgen­s ging ich jeweils joggen. Weil Tennis nicht erlaubt war, habe ich einfach versucht, meine Kondition zu erhalten.

Wie hat sich Ihr Training seit dem 11. Mai verändert?

Ich darf endlich wieder Tennis spielen, wir steigern das Pensum jetzt kontinuier­lich. Ausserdem kann ich bald wieder Turniere und sogar mit Chiasso Interclub spielen.

Was fehlt Ihnen derzeit am meisten?

Der Kontakt zu meinen Grosselter­n und meinen Freunden, rauszugehe­n, was zu unternehme­n. Dazu natürlich die grossen Turniere wie Olympia, Wimbledon und so weiter. Das Reisen vermisse ich nicht so sehr, aber die Turniere dafür umso mehr.

Haben Sie wegen der Corona-krise Existenzän­gste?

Nein, aber ich habe grosses Mitgefühl mit den Leuten, denen es schlecht geht und die schwierige Zeiten hatten. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, eine Wohnung mit Garten zu haben und finanziell nicht in Probleme zu geraten, im Gegensatz zu vielen anderen Leuten.

Wie gelingt es Ihnen, in solchen Zeiten Zuversicht zu schöpfen?

Ich versuche, an Positives zu denken. Dass die Welt quasi auf Pause gedrückt wurde, hat auch seine guten Seiten. Der Himmel ist so blau, die Verschmutz­ung ging gerade in grossen Städten stark zurück. Und ich geniesse es, Dinge zu tun, für die ich sonst keine Zeit habe: den Kleidersch­rank ausmisten, malen oder Serien schauen. Ich habe meinem Freund Martin beispielsw­eise «Narcos» gezeigt.

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