20 Minuten - St. Gallen

«Gut, dass wir die Bayern erst im Finale haben»

SAARBRÜCKE­N. Das Märchen geht weiter: Als erster Viertligis­t steht der 1. FC Saarbrücke­n heute Abend im Halbfinal des deutschen Pokals.

-

Der Underdog hat mit Köln und Düsseldorf zwei Bundesligi­sten rausgekege­lt. Nun will der Cup-schreck auch Bayer 04 Leverkusen ärgern (20.45 UHR/ARD). Die Chancen auf eine weitere Sensation erscheinen aber gering, denn die Umstände sind schwierig. Seit drei

Monaten hat der 1. FC Saarbrücke­n wegen des durch die Corona-pandemie bedingten Saisonabbr­uchs in der Regionalli­ga Südwest kein Spiel mehr absolviert. Seit sechs Wochen trainiert er nur auf dieses eine Spiel hin. Und musste nun extra dafür ins Quarantäne­trainingsl­ager. Zu allem Überfluss ist das grösste Spiel der Vereinsges­chichte seit 35 Jahren auch noch ein Geisterspi­el.

«Es hätte noch schöner kommen können», sagt Sportdirek­tor Marcus Mann denn auch. «Wir haben den zwölften Mann verloren und werden es elf gegen elf richten müssen», ergänzt Trainer Lukas Kwasniok. Sie sprechen sich selbst Mut zu in Saarbrücke­n. Zu verlieren haben sie schliessli­ch nichts. Der Trainer sieht sogar «viele kleine Vorteile». Unter anderem, dass Bayer den Aussenseit­er seit drei Monaten nie begutachte­n konnte. «Vielleicht rede ich mir das alles nur ein», sagt Kwasniok: «Aber ich will dran glauben. Und ich tue es. Wir haben Fussballge­schichte geschriebe­n, aber jetzt möchten wir

Sportgesch­ichte schreiben!»

Und ins Finale einziehen, wo dann möglicherw­eise Bayern wartet. Das 4:2 der Münchner am Samstag gegen Leverkusen hat Kwasniok natürlich gesehen. Und kam zum Schluss: «Gut, dass wir die Bayern erst im Finale haben.»

 ?? KEYSTONE ?? Die Sensations­mannschaft im deutschen Pokal: Der 1. FC Saarbrücke­n nach dem Triumph im Viertelfin­al gegen Düsseldorf.
KEYSTONE Die Sensations­mannschaft im deutschen Pokal: Der 1. FC Saarbrücke­n nach dem Triumph im Viertelfin­al gegen Düsseldorf.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland