«Durch den erfrischenden Effekt wird stärker inhaliert»
ZÜRICH. Aromatisierter Tabak soll in der Schweiz verboten werden, um weniger junge Raucher anzulocken.
Cvp-nationalrat Benjamin Roduit fordert in einer Motion ein Verbot von Tabakaromen und -zusatzstoffen, wie es bereits in der EU gilt. Betroffen wären neben aromatisiertem Shishatabak etwa Menthol- und Clickzigaretten, die beim Rauchen verschiedene Geschmäcke ausströmen. «Raucherwaren, die mit speziellen Aromen und Zusatzstoffen angereichert sind, machen junge Menschen schneller zu Rauchern und süchtig», sagt Roduit. Durch die Aromen reagiere die Kehle weniger empfindlich auf den Rauch. «Der erfrischende Effekt etwa von Menthol führt dazu, dass der Rauch stärker inhaliert wird.» Die Produkte stehen laut
Roduit im Widerspruch zum Kampf gegen den Tabakkonsum. «Die Schweiz investiert enorm viel in die Tabakprävention, erlaubt gleichzeitig aber Stoffe, die das Rauchen umso mehr fördern.»
Betreiber von Shishaclubs wehren sich. «Ein Verbot würde die Gastronomie kaputt machen. Wir könnten gleich schliessen», sagt Adem Corca, Geschäftsleiter der Binzgartenshisha-lounge in Zürich. Die Folgen wären Arbeitslose und leer stehende Lokalitäten. Auch das Angebot von neutralem Shishatabak könnte das nicht ausgleichen. «Wir können die Gäste nicht zum Rauchen einer Sorte zwingen.» Laut Corca würde ein Verbot nicht zu einer Tabakprävention beitragen. Nur selten brauchten Leute täglich eine Shisha. «Das Shisharauchen ist keine Sucht, sondern etwas Kulturelles, das Leute zusammenbringt.»