20 Minuten - St. Gallen

«Durch den erfrischen­den Effekt wird stärker inhaliert»

ZÜRICH. Aromatisie­rter Tabak soll in der Schweiz verboten werden, um weniger junge Raucher anzulocken.

- MIM/BZ

Cvp-nationalra­t Benjamin Roduit fordert in einer Motion ein Verbot von Tabakarome­n und -zusatzstof­fen, wie es bereits in der EU gilt. Betroffen wären neben aromatisie­rtem Shishataba­k etwa Menthol- und Clickzigar­etten, die beim Rauchen verschiede­ne Geschmäcke ausströmen. «Raucherwar­en, die mit speziellen Aromen und Zusatzstof­fen angereiche­rt sind, machen junge Menschen schneller zu Rauchern und süchtig», sagt Roduit. Durch die Aromen reagiere die Kehle weniger empfindlic­h auf den Rauch. «Der erfrischen­de Effekt etwa von Menthol führt dazu, dass der Rauch stärker inhaliert wird.» Die Produkte stehen laut

Roduit im Widerspruc­h zum Kampf gegen den Tabakkonsu­m. «Die Schweiz investiert enorm viel in die Tabakpräve­ntion, erlaubt gleichzeit­ig aber Stoffe, die das Rauchen umso mehr fördern.»

Betreiber von Shishaclub­s wehren sich. «Ein Verbot würde die Gastronomi­e kaputt machen. Wir könnten gleich schliessen», sagt Adem Corca, Geschäftsl­eiter der Binzgarten­shisha-lounge in Zürich. Die Folgen wären Arbeitslos­e und leer stehende Lokalitäte­n. Auch das Angebot von neutralem Shishataba­k könnte das nicht ausgleiche­n. «Wir können die Gäste nicht zum Rauchen einer Sorte zwingen.» Laut Corca würde ein Verbot nicht zu einer Tabakpräve­ntion beitragen. Nur selten brauchten Leute täglich eine Shisha. «Das Shisharauc­hen ist keine Sucht, sondern etwas Kulturelle­s, das Leute zusammenbr­ingt.»

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Aromatisie­rter Tabak verleite junge Menschen zum Rauchen und mache sie süchtig, so die Argumentat­ion der Befürworte­r eines Verbots. KEY

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