Kleinkind auf Spielplatz attackiert – «Der Hundehalter lief einfach weg»
BRUGG. In Brugg wurden ein anderthalbjähriges Mädchen und sein Grosi von einem Hund attackiert. Wie die Mutter sagt, lief der Hundehalter einfach weg.
«Mir läuft es immer noch kalt den Rücken hinunter, wenn ich an der Vorfall denke», sagt A.S.* Wie die 37-Jährige erzählt, wurde ihre 19 Monate alte Tochter im Mai auf einem Spielplatz in Brugg AG von einem Hund angegriffen. «Sie spielte seelenruhig auf dem Spielplatz. Weder schrie meine Tochter, noch rannte sie herum. Meine Schwiegermutter sass auf einer Bank und schaute ihr zu.» Zur selben Zeit habe sich in der Nähe ein junger Mann mit einem nicht angeleinten Hund aufgehalten. «Laut meiner Schwiegermutter schaute er die ganze Zeit aufs Handy und hatte seinen Hund aus den Augen verloren.» Ein folgenschwerer Fehler: «Plötzlich erblickte der Hund, der wie ein Dobermann aussah, meine Tochter und rannte auf sie zu.» Bei dem Kind angekommen, soll das Tier immer wieder versucht haben, der Kleinen ins Gesicht zu beissen. «Meine Schwiegermutter versuchte, meine Tochter in Sicherheit zu bringen.» Dabei soll die Frau Bissverletzungen am Bein erlitten haben. Der junge Mann hingegen habe lange nicht bemerkt, was vor sich ging. «Er griff relativ spät ein und hatte Mühe, seinen Hund wegzuziehen. Er konnte den Hund erst unter Kontrolle bringen, als er mit seinem ganzen Körper auf dem Hund lag. Danach lief er einfach weg.» Auf die Worte der verletzten Frau – «Ich blute, ich blute!» – soll er nicht reagiert haben. Ihre Schwiegermutter habe direkt nach dem Vorfall Strafanzeige bei der Polizei erstattet und ihre Wunde mehrmals im Spital reinigen lassen, sagt S. Das Schlimmste für die Mutter aber sei: «Ich habe gehört, dass der Halter weiterhin mit dem Hund und ohne Leine herumspaziert.» Zudem hätten ihr Anwohner gesagt, dass der Hund schon in der Vergangenheit mit aggressivem Verhalten aufgefallen sei.
Bei der Kapo Aargau bestätigt man die Anzeige. Die Ermittlungen seien im Gang. *Name der Redaktion bekannt