Die Klimakrise ist für sie akut, die Gefahr real
Bald kommt Ihr Co2-gesetz zur Abstimmung – warum ist das so wichtig?
Die Klimakrise ist akut. Sie beschäftigt gerade junge Menschen, es geht um ihre Zukunft. Wir sehen die Folgen der Klimakrise – Erdrutsche, schmelzende Gletscher. Die Gefahr ist real. Max: Das Gesetz soll Familien pro Jahr 100 Franken kosten – ist das Schönfärberei? Gegner reden von 1000 Franken.
Die 100 Franken wurden für eine Durchschnittsfamilie berechnet. Es ist falsch, das als Schönfärberei zu bezeichnen. Man kann natürlich Extrembeispiele anführen. Wer zum Beispiel mehrmals pro Jahr nach Asien fliegt, bezahlt mehr als 100 Franken. Viele Familien zahlen aber auch weniger, weil sie nur selten fliegen.
Jael: Steigen wegen des Gesetzes die Preise?
Nein, Produkte werden wegen des Gesetzes nicht teurer. Es sieht vor, dass sich jede Firma von der Co2-abgabe befreien kann, wenn es klimafreundliche Massnahmen ergreift. Bisher ist das nur für ein paar Branchen möglich. Mit dem neuen Gesetz können sich etwa auch eine Bäckerei oder eine Baufirma von der Abgabe befreien lassen.
Wird das Fliegen teurer?
Die absoluten Vielflieger bezahlen mehr. Aber für 90 Prozent der Bevölkerung wird das Fliegen unter dem Strich nicht teurer. Von der Flugticketabgabe wird nämlich über die Hälfte an die Bevölkerung zurückverteilt.
Wie sind Sie selber unterwegs?
Meine erste Reise als Bundespräsidentin nach Wien machte ich mit dem Nachtzug. Aber in Situationen, wo man nicht viel Zeit hat und weit reist, geht es nicht ohne Flugzeug. Mein Dienstauto ist ein Tesla, privat fahre ich aber noch kein Elektroauto. Das Gute am Co2-gesetz ist, dass es nichts verbietet.