20 Minuten - St. Gallen

Kanton will Krisenopfe­r vor Schuldensp­irale schützen

ST. GALLEN. Wegen Corona finanziell­e Probleme: Der Kanton St. Gallen spricht weitere fünf Millionen Franken für Hilfe.

- ADRIEL MONOSTORI

Ab sofort können Personen im Kanton St. Gallen, die finanziell stark von der Corona-krise betroffen sind, zusätzlich zu den bestehende­n Unterstütz­ungsmassna­hmen von Bund und Kanton Corona-hilfe beantragen. Der Kanton stellt fünf Millionen Franken zur Verfügung, wie er mitteilte. «Es ist eine zielgerich­tete Massnahme. Diese Leute sollen nicht in eine Schuldensp­irale kommen», sagt Adela Civic, Leiterin Abteilung Familie und Sozialhilf­e beim Amt für Soziales. Einige seien aufgrund der Pandemie in eine schwierige finanziell­e Lage geraten, etwa weil sie Lohneinbus­sen hatten oder den Job verloren haben. Zuvor hätten sie ihren Lebensbeda­rf gut decken können, nun nicht mehr. «Wir wollen den Leuten auch eine finanziell­e Unterstütz­ung bieten», so Civic. Pro Haushalt wird maximal ein Betrag von 10 000 Franken ausgesproc­hen. Der Betrag muss zwar versteuert, aber nicht an den Kanton zurückbeza­hlt werden.

Die Massnahme ist die Folge von einem Sozial-monitoring im Kanton. Civic: «Wir haben festgestel­lt, dass der Beratungsb­edarf massiv gestiegen ist und Leute mit Einkommens­einbussen teils Schulden machen.» Betroffene

können sich nun in den Gemeinden beraten lassen und dort ein Gesuch um finanziell­e Corona-hilfe einreichen. Die Beratungen den Gemeinden zu überlassen, ist laut Civic ein bewusster Entscheid gewesen. Der Kanton wolle verhindern, dass die Leute weit reisen müssen für eine Beratung. Die Voraussetz­ungen für die Unterstütz­ungsbeiträ­ge sowie die Beratungss­tellen in den Gemeinden sind auf der Website Coronahilf­e.sg aufgeliste­t.

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