Kanton will Krisenopfer vor Schuldenspirale schützen
ST. GALLEN. Wegen Corona finanzielle Probleme: Der Kanton St. Gallen spricht weitere fünf Millionen Franken für Hilfe.
Ab sofort können Personen im Kanton St. Gallen, die finanziell stark von der Corona-krise betroffen sind, zusätzlich zu den bestehenden Unterstützungsmassnahmen von Bund und Kanton Corona-hilfe beantragen. Der Kanton stellt fünf Millionen Franken zur Verfügung, wie er mitteilte. «Es ist eine zielgerichtete Massnahme. Diese Leute sollen nicht in eine Schuldenspirale kommen», sagt Adela Civic, Leiterin Abteilung Familie und Sozialhilfe beim Amt für Soziales. Einige seien aufgrund der Pandemie in eine schwierige finanzielle Lage geraten, etwa weil sie Lohneinbussen hatten oder den Job verloren haben. Zuvor hätten sie ihren Lebensbedarf gut decken können, nun nicht mehr. «Wir wollen den Leuten auch eine finanzielle Unterstützung bieten», so Civic. Pro Haushalt wird maximal ein Betrag von 10 000 Franken ausgesprochen. Der Betrag muss zwar versteuert, aber nicht an den Kanton zurückbezahlt werden.
Die Massnahme ist die Folge von einem Sozial-monitoring im Kanton. Civic: «Wir haben festgestellt, dass der Beratungsbedarf massiv gestiegen ist und Leute mit Einkommenseinbussen teils Schulden machen.» Betroffene
können sich nun in den Gemeinden beraten lassen und dort ein Gesuch um finanzielle Corona-hilfe einreichen. Die Beratungen den Gemeinden zu überlassen, ist laut Civic ein bewusster Entscheid gewesen. Der Kanton wolle verhindern, dass die Leute weit reisen müssen für eine Beratung. Die Voraussetzungen für die Unterstützungsbeiträge sowie die Beratungsstellen in den Gemeinden sind auf der Website Coronahilfe.sg aufgelistet.