Zwei Tote bei Parkhaus stellen Ermittler vor Rätsel
OBERBÜREN. «Es ist schwierig, den Vorfall zu rekonstruieren», so die Staatsanwaltschaft zu den Toten beim Logistikzentrum von Fust in Oberbüren.
Eine 31-jährige Frau und ein 38-jähriger Mann, beide ungarischer Abstammung, wurden am 1. Juni leblos vor dem Parkhaus des Fust-logistikzentrums in Oberbüren SG aufgefunden. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei kam es zu einer Auseinandersetzung der beiden im 5. Stock des Parkhauses, wobei die beiden aus unerklärlichen Gründen hinunterstürzten. Das Paar arbeitete zusammen bei Fust, lebte jedoch seit einigen Monaten getrennt. Was genau passiert ist und ob ein Streit einige Tage vor dem Vorfall eine entscheidende Rolle gespielt hat, blieb damals unklar.
Jetzt, rund anderthalb Monate später, liegt der Fall laut Hanspeter Krüsi, Mediensprecher Kantonspolizei St. Gallen, bei der Staatsanwaltschaft. Auf Anfrage von 20 Minuten sagt Beatrice Giger, Medienbeauftragte der Staatsanwaltschaft: «Die Untersuchung der Staatsanwaltschaft ist nach wie vor am Laufen, da noch nicht alle Ermittlungsergebnisse vorliegen.»
Es wird abgeklärt, ob es sich um einen Unfall oder ein Delikt, von welcher Seite auch immer, handelt. «Was bis jetzt gesagt werden kann, ist, dass es keine Videoüberwachungen am Ereignisort gegeben hat. Auch sind keine weiteren Personen involviert gewesen, und die beiden beteiligten Personen können nicht mehr befragt werden, daher ist es schwierig, den Vorfall zu rekonstruieren», so Giger weiter.
Welchen Einfluss der Streit einige Tage vor dem Unglück auf den Vorfall hatte, bleibt daher noch unklar. Die Staatsanwaltschaft möchte aus Pietätsgründen keine Auskunft zu den Verletzungen der beiden geben.