20 Minuten - St. Gallen

«Ich wünsche mir, dass mehr Männer anrufen»

Heute ist der Tags des Zuhörens. Eine

- St. Gallen Freiwillig­e von der Dargeboten­en Hand erzählt.

Wer die 143 wählt, kann sie am Telefon haben: S. B.*, eine Frau im jungen Pensionsal­ter. «Mein Mann und meine Kinder wissen Bescheid, dass ich das mache», sagt sie, «aber sonst kaum jemand.» Ohne Freiwillig­e ginge nichts bei der Dargeboten­en Hand. Das Angebot basiert auf freiwillig­er Mitarbeit. Etwa zwei Drittel der Freiwillig­en sind Pensionier­te. Das hat auch seine Gründe, denn die Betätigung erfordert durchaus einen Zeitaufwan­d. «Jeder Freiwillig­e übernimmt 44 Dienste pro Jahr, auch Dienste in der Nacht und am Wochenende.»

Etwa 20000 Anrufe sind es in der Ostschweiz pro Jahr, nur ein Drittel von Männern. «Ich wünsche mir, dass Männer anrufen», sagt B. daher. Dennoch: In letzter Zeit seien der Frau vor allem junge Männer in Erinnerung geblieben, die wegen Fragen zu ihrer sexuellen Orientieru­ng angerufen hätten, sagt sie. «Da geht es um Fragen, wie man es etwa den Eltern vermittelt, dass man als Mann an Männern Interesse hat.» Ein anderes wichtiges Thema seien Partnersch­aftsproble­me bei Männern jeden Alters.

«Jeder Anruf ist ein Sprung ins kalte Wasser», so B. weiter. Der Anrufer sei komplett anonym. Oft würden die Mitarbeite­nden auch nicht erfahren, wie sich die Situation nach dem Ende des Telefonats entwickelt habe.

Einsamkeit sei ein Hauptprobl­em

der heutigen Gesellscha­ft, so die Freiwillig­e. «Es ist eines der Topthemen derjenigen, die bei uns anrufen.» Gemeinsam mit den Anrufern werde dann überlegt, welche Lösungsmög­lichkeiten es gebe.

Insgesamt wünscht sich B., dass sich die Menschen im Alltag wieder mehr zuhören. «Ich fände es schön, wenn mehr Menschen ernsthaft zuhören und nachhaken würden, wie es anderen wirklich geht.» SR *naee von der Red. geändert Die Dargeboten­e Hand ostschweiz/ Fl lädt heute von 10 bis 14 Uhr ie Café St. Gall der Bibliothek in der Hauptpost St. Gallen zue tag des Zuhörens ein.

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20min Dargeboten­e Hand: es gibt viel Eehr Frauen als Männer, die anrufen.

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