«Wenn nichts hilft, dann Geisterspiele»
Trotz gesperrtem Gästesektor reisten am Montag Hunderte Luzern-fans nach St. Gallen. Nun werden von der Community Forderungen nach Spielabbrüchen oder Geisterspielen laut.
Da es zwischen den Fans des FC St.gallen und des FC Luzern oft zu Reibereien kommt, sind in dieser Saison die jeweiligen Gästesektoren gesperrt. Zuletzt kam es im Mai 2023 in Luzern zu Auseinandersetzungen. Vier Personen wurden damals verletzt. Auch am Montag wäre der Gästesektor gesperrt gewesen. Trotzdem reisten über 800 Luzern-fans nach St.gallen; sie hatten Tickets in anderen Sektoren gelöst. Die St. Galler Stadtpolizei öffnete den Gästesektor dann trotzdem (20 Minuten berichtete). In der Kommentarspalte gab es zahlreiche Reaktionen auf die Anreise der Fans. Etliche Leserinnen und Leser fordern strengere Massnahmen für Fans bei Spielen der beiden Clubs. So sollten dem FC Luzern beispielsweise Punkte abgezogen werden, fordert ein User.
Die Swiss Football League (SFL) äusserte sich auf Anfrage nicht weiter zu eventuellen weiteren Massnahmen. Zu den Forderungen der Community nahm sie keine Stellung. Die Stadtpolizei St.gallen trifft sich für eine erste Aufarbeitung mit Verantwortlichen des FC St.gallen, der Fanarbeit und Fanvertretungen. «Es zeigte sich zum wiederholten Male, dass eine Sperrung des Gästesektors in einem ausverkauften Stadion diverse Herausforderungen in Bezug auf die Sicherheit mit sich bringt und künftig weitere Massnahmen nötig sind», so Mediensprecher Dionys Widmer.
Die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) nahm die Anreise der Fc-luzern-anhänger zur Kenntnis. «Wir bedauern dies und gehen davon aus, dass weitere Massnahmen folgen werden», so Kkjpd-generalsekretär Florian Düblin zu 20 Minuten. «Die Arbeitsgruppe Bewilligungsbehörden wird sich in Kürze mit den aktuellen Ereignissen auseinandersetzen und allfälligen Handlungsbedarf diskutieren», so Düblin weiter.