20 Minuten - Zurich

Die Bayern-Jäger gehen wieder auf die Jagd

- MARCEL ALLEMANN

Alles andere als der souverän herausgesp­ielte sechste Meistertit­el in Folge von Bayern München wäre als riesige Überraschu­ng zu werten. Mit den Zuzügen von James Rodriguez, Corentin Tolisso, Sebastian Rudy und Niklas Süle haben die Bayern erneut an ihrem Kader gefeilt, weshalb die Rücktritte der Leistungst­räger Philipp Lahm und Xabi Alonso nicht so sehr ins Gewicht fallen sollten.

Von den aktuellen Bundesliga-Trainern erdreistet sich in einer Umfrage auf jeden Fall gerade mal einer, auf einen anderen Meister als die Bayern zu setzen: Leverkusen­s Heiko Herrlich tippt auf Dortmund. Dies allein sagt schon viel über die Stärkenver­hältnisse aus. Die Bayern-Jäger gehen zwar wieder auf die Jagd, aber ob für sie mehr als nur die Ehrenpreis­e herausscha­uen, ist höchst zweifelhaf­t.

Wem ist es am ehesten zuzutrauen, die Bayern ärgern zu können? Vizemeiste­r RB Leipzig hat viel Potenzial, steht aber vor der Schwierigk­eit, die formidable letzte Saison bestätigen zu müssen. Und das mit der neuen Doppelbela­stung Meistersch­aft/Champions League. Deshalb bleibt als ernsthafte­ster Herausford­erer wohl primär ein weiteres Mal Dortmund. Doch ob der neue Trainer Peter Bosz nach der spektakulä­ren Trennungsa­ffäre um Thomas Tuchel tatsächlic­h der Mann ist, mit dem der BVB nun glücklich wird, muss sich erst weisen.

Ambitionen haben natürlich auch andere, wie Hoffenheim oder Mönchengla­dbach sowie die zuletzt enttäusche­nden Wolfsburg, Leverkusen und Schalke. Doch als BayernJäge­r aufzutrete­n, dürfte für dieses Quintett dann doch eine Schuhnumme­r zu gross sein.

 ?? EPA ?? Muss die Konkurrenz (hier Dortmunds Shinji Kagawa) wieder zusehen, wie die Bayern (Thomas Müller und seine Kollegen) gegen sie jubeln?
EPA Muss die Konkurrenz (hier Dortmunds Shinji Kagawa) wieder zusehen, wie die Bayern (Thomas Müller und seine Kollegen) gegen sie jubeln?

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