Die Bayern-Jäger gehen wieder auf die Jagd
Alles andere als der souverän herausgespielte sechste Meistertitel in Folge von Bayern München wäre als riesige Überraschung zu werten. Mit den Zuzügen von James Rodriguez, Corentin Tolisso, Sebastian Rudy und Niklas Süle haben die Bayern erneut an ihrem Kader gefeilt, weshalb die Rücktritte der Leistungsträger Philipp Lahm und Xabi Alonso nicht so sehr ins Gewicht fallen sollten.
Von den aktuellen Bundesliga-Trainern erdreistet sich in einer Umfrage auf jeden Fall gerade mal einer, auf einen anderen Meister als die Bayern zu setzen: Leverkusens Heiko Herrlich tippt auf Dortmund. Dies allein sagt schon viel über die Stärkenverhältnisse aus. Die Bayern-Jäger gehen zwar wieder auf die Jagd, aber ob für sie mehr als nur die Ehrenpreise herausschauen, ist höchst zweifelhaft.
Wem ist es am ehesten zuzutrauen, die Bayern ärgern zu können? Vizemeister RB Leipzig hat viel Potenzial, steht aber vor der Schwierigkeit, die formidable letzte Saison bestätigen zu müssen. Und das mit der neuen Doppelbelastung Meisterschaft/Champions League. Deshalb bleibt als ernsthaftester Herausforderer wohl primär ein weiteres Mal Dortmund. Doch ob der neue Trainer Peter Bosz nach der spektakulären Trennungsaffäre um Thomas Tuchel tatsächlich der Mann ist, mit dem der BVB nun glücklich wird, muss sich erst weisen.
Ambitionen haben natürlich auch andere, wie Hoffenheim oder Mönchengladbach sowie die zuletzt enttäuschenden Wolfsburg, Leverkusen und Schalke. Doch als BayernJäger aufzutreten, dürfte für dieses Quintett dann doch eine Schuhnummer zu gross sein.