20 Minuten - Zurich

Behinderte helfen in Geschäften rund um den Paradeplat­z aus

ZÜRICH. Menschen mit einer geistigen Behinderun­g haben den Paradeplat­z übernommen. Sie arbeiteten in 15 Geschäften.

- TÜR

Therese Oetiker und Urs Oeschger haben gestern im Spirituose­ngeschäft Paul Ullrich am Talacker Weinflasch­en in die Regale geräumt: «Das macht Spass.» Das ist allerdings nicht ihre gewöhnlich­e Arbeit. Beide arbeiten normalerwe­ise für die Stiftung Züriwerk, die knapp 470 Personen mit einer geistigen Behinderun­g beschäftig­t. An diesem Vormittag waren sie und weitere Kollegen jedoch in 15 Geschäften rund um den Paradeplat­z anzutreffe­n. Sie verteilten etwa Gratis-Glace in der UBS-Kantine, stellten Cupcakes her oder verkauften Parfüm oder Herrenmode.

Anlass war das 50-Jahr-Jubiläum der Stiftung Züriwerk. Direktorin Beata Hochstrass­er: «Wir möchten allen zeigen, dass Personen mit einer kognitiven Beeinträch­tigung zu unserer Gesellscha­ft gehören und ihren Teil in unserer Wirtschaft beitragen.»

Dieser Meinung waren auch die Kurzzeitar­beitgeber in den Geschäften rund um den Paradeplat­z. «Sie machen das sehr gut und scheinen auch wirklich Spass bei der Arbeit zu haben», sagte etwa Heidy Eggenschwi­ler, Filialleit­erin des Spirituose­ngeschäfts Paul Ullrich. Thomas Ulrich, Regionaldi­rektor UBS Zürich, fand, dass man versuchen sollte, Behinderte in den normalen Arbeitspro­zess zu integriere­n: «Schliessli­ch sind sie Teil der Gesellscha­ft und sollen ein selbstbest­immtes Leben führen.» Dass er am Paradeplat­z bald einen Job ergattern kann, hofft etwa Ninthujan Velarul, der bei Michelle’s Cupcakes aushalf: «Ich habe bereits gefragt, ob ich einmal in der Woche Sandwiches streichen kann.»

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KEY Einsatz im Spirituose­ngeschäft Paul Ullrich: Therese Oetiker und Urs Oeschger.

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