20 Minuten - Zurich

Kuhglocken-Gegnerin Holten träumt vom Bundeshaus

AARAU. Tierschütz­erin Nancy Holten will mit den Grünen die Politik aufmischen. Sie will bald für ein Amt kandidiere­n.

- DAW

Den Schweizer Pass hat sie zwar noch nicht, doch bereits jetzt drängt Nancy Holten in die Politik. Sie ist den Grünen beigetrete­n, nachdem die Aargauer Regierung kürzlich die Einbürgeru­ng gutgeheiss­en hat: «Ich wollte ja auch Schweizeri­n werden, damit ich mich politisch engagieren kann», sagt die aus den Niederland­en stammende Holten.

Die 43-Jährige, die mit ihrem Kampf gegen Kuhglocken für Schlagzeil­en sorgte, hat hohe Ziele: «Die Grossratsw­ahlen im Aargau sind ein Thema. Ich kann mir aber auch vorstellen, schon bei den nationalen Wahlen 2019 anzutreten.» Sie werde mit ihrer Partei die Möglichkei­ten besprechen. Bei den Grünen habe sie sich sofort pudelwohl gefühlt. In der Politik will sie sich für das Tierwohl einsetzen und vegane Ernährung propagiere­n – und der SVP Paroli bieten: «Mit meiner Eloquenz werde ich sicher nicht klein beigeben.»

Der Aargauer SVP-Nationalra­t Maximilian Reimann glaubt, dass die Tierschütz­erin Chancen hat, in den Grossen Rat einzuziehe­n. Zu Tele M1 sagt er aber: «Wenn Frau Holten auf ihren kuriosen politische­n Vorstellun­gen beharrt, wird sie eine Einzelmask­e ohne jegliche Durchschla­gskraft sein und bleiben.»

Grünen-Nationalra­t Jonas Fricker sagt, es sei schön, dass sich Holten engagiere. Die Aufnahme der polarisier­enden Tierschütz­erin sei kein Risiko. «Die Grünen sind eine Partei der Vielfalt.» Dass sie über Nacht zur Identifika­tionsfigur der Grünen werde, sei aber unwahrsche­inlich.

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TWITTER Nancy Holten mit Jonas Fricker, Nationalra­t der Grünen.

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