20 Minuten - Zurich

«Republikan­er wendeten sich oft ab und kehrten zurück»

WASHINGTON. Der USPräsiden­t verliert an Rückhalt in der eigenen Partei. Ob ihm das nachhaltig schadet, ist fraglich.

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Larry Sabato, Politologi­e-Professor an der University of Virginia, erlebte die Proteste in Charlottes­ville vor Ort mit.

Wie haben Sie die Demonstran­ten wahrgenomm­en?

Was

ich

gesehen

habe,

war das reine Böse. Mein Vater kämpfte im Zweiten Weltkrieg in Berlin. Er wäre entsetzt gewesen, wenn er erfahren hätte, dass Hunderte Neonazis bei der Universitä­t von Virginia aufmarschi­erten.

Die Kritik an Präsident Donald Trumps Reaktion auf die Gewalt wächst. Springen jetzt enge Mitarbeite­r ab?

Es ist sehr schwierig, Voraussage­n über den Abgang von Kabinettsm­itgliedern oder engen Beratern zu machen.

Entzieht seine Partei ihm Unterstütz­ung?

Diese ist seit einiger Zeit im Rückgang und wird weiter erodieren. Allerdings wissen wir nicht, welche Ereignisse – etwa ein Krieg mit Nordkorea – stattfinde­n

die

werden und alles ändern könnten. Zudem haben sich republikan­ische Obere schon mehrfach von Trump distanzier­t, nur um wieder zu ihm zurückzuke­hren. Die Basis der «Grand Old Party» steht weiter hinter ihm. Das erschwert es den Republikan­ern, Trump fallen zu lassen.

Werden die Republikan­er Trump des Amtes entheben?

Ein Impeachmen­t ist unwahrsche­inlich. Selbst wenn das Repräsenta­ntenhaus das wollte, müssten noch zwei Drittel des Senats zustimmen.

Manche glauben, das Land schlittere in einen Bürgerkrie­g. Was sagen Sie?

 ?? AP ?? Donald Trumps Umgang mit rechter Gewalt sorgt für Kritik.
AP Donald Trumps Umgang mit rechter Gewalt sorgt für Kritik.
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Politologe L. Sabato.

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