«Republikaner wendeten sich oft ab und kehrten zurück»
WASHINGTON. Der USPräsident verliert an Rückhalt in der eigenen Partei. Ob ihm das nachhaltig schadet, ist fraglich.
Larry Sabato, Politologie-Professor an der University of Virginia, erlebte die Proteste in Charlottesville vor Ort mit.
Wie haben Sie die Demonstranten wahrgenommen?
Was
ich
gesehen
habe,
war das reine Böse. Mein Vater kämpfte im Zweiten Weltkrieg in Berlin. Er wäre entsetzt gewesen, wenn er erfahren hätte, dass Hunderte Neonazis bei der Universität von Virginia aufmarschierten.
Die Kritik an Präsident Donald Trumps Reaktion auf die Gewalt wächst. Springen jetzt enge Mitarbeiter ab?
Es ist sehr schwierig, Voraussagen über den Abgang von Kabinettsmitgliedern oder engen Beratern zu machen.
Entzieht seine Partei ihm Unterstützung?
Diese ist seit einiger Zeit im Rückgang und wird weiter erodieren. Allerdings wissen wir nicht, welche Ereignisse – etwa ein Krieg mit Nordkorea – stattfinden
die
werden und alles ändern könnten. Zudem haben sich republikanische Obere schon mehrfach von Trump distanziert, nur um wieder zu ihm zurückzukehren. Die Basis der «Grand Old Party» steht weiter hinter ihm. Das erschwert es den Republikanern, Trump fallen zu lassen.
Werden die Republikaner Trump des Amtes entheben?
Ein Impeachment ist unwahrscheinlich. Selbst wenn das Repräsentantenhaus das wollte, müssten noch zwei Drittel des Senats zustimmen.
Manche glauben, das Land schlittere in einen Bürgerkrieg. Was sagen Sie?