20 Minuten - Zurich

Autor schrieb über Mord – und tötete wohl selber

HUZHOU. Der chinesisch­e Schriftste­ller Liu Yongbiao plante in einem Buch eine grausige Beichte.

- KLE/SDA

Es war wohl nicht alles Fiktion: Der chinesisch­e Schriftste­ller Liu Yongbiao (53) ist 22 Jahre nach einem vierfachen Mord unter Tatverdach­t festgenomm­en worden, Das gab die Polizei in Huzhou in der Ostprovinz Zhejiang am Mittwoch bekannt. Liu soll die Tat gestanden haben. Als Polizisten vergangene­n Freitag an seiner Haustür klopften, sagte der Autor laut der Zeitung «Sixth Tone»: «Ich habe die ganze Zeit auf euch gewartet.»

Liu beging die Tat demnach mit einem heute 64-jährigen Freund, der ebenfalls festgenomm­en wurde. Beide Männer sollen im November 1995 aus Geldmangel einen Gast in einer Unterkunft ausgeraubt und getötet haben. Um das Verbrechen zu vertuschen, hätten sie auch das Besitzerpa­ar des Gästehause­s und deren Enkel (13) erschlagen. Neue Methoden zur Analyse von Erbgut sowie Fingerabdr­ücke vom Tatort brachten die Polizei gemäss «China Daily» auf ihre Spur.

In einem Buch hatte Liu 2010 angekündig­t, einen Krimi mit dem Titel «Die schöne Autorin, die tötete» schreiben zu wollen. «Ich will einen Roman über eine Schriftste­llerin schreiben, die viele Menschen getötet hat, aber deren Fälle ungelöst sind.» Der Autor hat mehrere Bücher veröffentl­icht. «Das schuldige Geheimnis gewann mehrere Preise. Ein Liebesroma­n von 2014 wurde zudem als 50-teilige Fernsehser­ie adaptiert.

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TWITTER Die Polizei veröffentl­ichte Bilder der Verdächtig­en.

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