Alternative Krebsmedizin verdoppelt das Sterberisiko
NEW HAVEN. Wer seine Krebserkrankung mit alternativer Medizin bekämpft, läuft Gefahr, früher zu sterben.
Eine Krebsdiagnose macht Angst. Aus Sorge, die Krankheit nicht zu überstehen, wenden sich einige Betroffene von der Schulmedizin ab und setzen all ihre Hoffnungen in alternative – das heisst, nicht wissenschaftlich bestätigte – Methoden.
Das scheint jedoch keine gute Entscheidung zu sein, wie eine Studie von Forschern der Yale University im US-Bundesstaat Connecticut zeigt. Laut dieser haben diejenigen, die eine alternative Behandlungsmethode gewählt haben, ein weitaus höheres Sterberisiko. Konkret zeigte die Studie, dass Krebspatienten, die der Alternativmedizin vertrauen, im Schnitt ein 2,5-mal so grosses Risiko haben, innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose zu sterben.
Bei den verschiedenen Krebsarten gab es jedoch deutliche Unterschiede. So starben Menschen mit Brustkrebs 5,68- mal häufiger im relevanten Zeitraum als solche, die sich auf Therapien aus der Schulmedizin verlassen hatten. Bei Lungenkrebs lag das Sterberisiko von alternativ behandelten Patienten doppelt so hoch.
Die Erkenntnisse belegen, wovon viele schon lange ausgingen: «Es gibt keine Beweise, dass alternative Methoden irgendjemandem helfen – ausser jenen, die Geld damit verdienen», so John Bridgewater, Onkologe am University College London Hospital im «New Scientist».