Forscher entdecken Wrack aus dem Zweiten Weltkrieg
WASHINGTON. Ein japanisches U- Boot hatte 1945 die USS Indianapolis versenkt. Nun wurde das Wrack gefunden.
72 Jahre nach dem Untergang des US-Kreuzers USS Indianapolis im Zweiten Weltkrieg haben Forscher Teile des verschollenen Wracks entdeckt. Sie wurden in 5,5 Kilometern Tiefe im Pazifik gefunden, wie Microsoft-Mitgründer Paul Allen als Leiter des Teams am Samstag sagte. Das Kriegsschiff hatte letzte Teile für die Hiroshima-Atombombe zur Insel Tinian gebracht, als es auf dem Rückweg von japanischen Torpedos getroffen wurde.
Der Kreuzer sank am 30. Juli 1945 binnen zwölf Minuten, ohne einen Notruf absetzen zu können. Von 1196 Mann an Bord konnten sich 800 zunächst vom Schiff ins Wasser retten. Viele ertranken jedoch in den kommenden Tagen, wurden von Haien gefressen oder starben an Dehydration. Nur 316 überlebten, von ihnen sind laut US-Marine 22 noch heute am Leben. Auf Twitter veröffentlichte Allen Fotos der gefundenen Wrackteile, darunter Aufnahmen des Ankers und der Schiffsglocke. Gleichzeitig kündigte er an, die Suche nach dem restlichen Wrack fortzusetzen.
Er hoffe, der Fund helfe den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer, mit der Tragödie abzuschliessen, erklärte Allen. Am 6. August, kurz nach dem Untergang der USS Indianapolis, warfen die USA ihre erste Atombombe auf Hiroshima. Drei Tage später folgte der zweite Atombombenangriff auf Nagasaki. Das Schiffsunglück wurde in vielen Büchern thematisiert. Zuletzt widmete sich der Film «USS Indianapolis: Men of Courage» (2016) mit Nicolas Cage den Tagen der Schiffsbesatzung auf See.