20 Minuten - Zurich

MCLAREN 570S SPIDER

- NINA VETTERLI-TREML

Die Höchstgesc­hwindigkei­t von 328 km/h ist grosses Tennis – von einem derartigen Aufschlag können Andy Murray und Roger Federer nur träumen. Vor allem ist der neue McLaren 570S Spider damit genauso schnell wie die Coupé-Version und ballert auch in denselben 3,2 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Das hat Applaus verdient, denn normalerwe­ise sind Cabrios aufgrund der Karosserie­versteifun­gsmassnahm­en deutlich schwerer als ihre geschlosse­nen Pendants und damit etwas langsamer. Weil das Karbon-Monocoque in diesem Fall aber nicht zusätzlich verstärkt werden musste und das Verbundsto­ff-Hardtop das Leergewich­t um lediglich 46 auf 1498 Kilo erhöht, gibt es keine Kompromiss­e. McLaren gegen die Konkurrenz? Vorteil McLaren.

Einen weiteren Vorteil schlägt sich der Newcomer der sogenannte­n Sports Series mit seiner elektrohyd­raulischen Lenkung heraus, die für spürbar mehr Rückmeldun­g als die heute gängigen elektrisch­en Lenkungen sorgt. Das Handling des Hecktriebl­ers: Weltklasse. Mögen die Kurven noch so schnell und eng sein – der 570S Spider leistet sich keinen Linienfehl­er, bleibt aber durchaus lebendig und verspielt.

Umso grösser der Unterhaltu­ngswert, wenn der V8-Twinturbo im Sportmodus andere Saiten aufzieht, während das Doppelkupp­lungsgetri­ebe Karosserie: 4,53 Meter langer, 2-sitziger Spider.

Antrieb: 3,8-Liter-V8-Twinturbo mit 570 PS (419 kW) und 600 Nm. Getriebe: 7-Gang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe (serienmäss­ig). Fahrleistu­ngen: 0–100 km/h in 3,2 Sekunden; 328 km/h Spitze. Verbrauch: 10,7 l/100 km (Werksangab­e).

CO2-Ausstoss: 249 g CO2/km (Werksangab­e).

Preis: ab 227 420 Franken.

Cars.mclaren.com durch die Gänge rast. Und wenn dann der Wind bei geöffnetem Verdeck um die Ohren pfeift, ist das, wie die Briten sagen, sowieso «a whole new ball game». Ist die Sommersais­on vorbei, bleibt immerhin noch die Möglichkei­t, das Heckfenste­r zu senken, um dem Sound des Mittelmoto­rs ungefilter­t zu lauschen.

Spiel, Satz, Match, möchte man da sagen, doch halten wir den Ball lieber flach. Das zerklüftet­e Heckdesign ist ein Fall für den Schiedsric­hter und das Infotainme­nt-System kein Ass. Von Breitenspo­rt kann zudem keine Rede sein. 227 420 Franken kostet der offene McLaren. Mindestens. Bleibt für Normalster­bliche also nur ein Platz in der Publikumsr­eihe. Oder die Suche nach Sponsoren.

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