20 Minuten - Zurich

«Ich bestattete die Journalist­in im Meer»

KOPENHAGEN. Die vermisste schwedisch­e Journalist­in Kim Wall ist tot. Ihr Gastgeber spricht jetzt von einem Unfall.

- AFP/KKO

Der dänische U-Boot-Besitzer Peter Madsen hat in einem Verhör mit der Polizei ausgesagt, die vermisste schwedisch­e Journalist­in sei durch ein Unglück an Bord ums Leben gekommen. Er habe die Frau danach «in der Køge-Bucht bestattet». Den genauen Ort habe Madsen nicht genannt. «Wir glauben, dass er die Wahrheit sagt», sagte Steen Hansen, Sprecher der Kopenhagen­er Polizei, zur schwedisch­en Zeitung «Aftonblade­t» dennoch.

Die dänischen und schwedisch­en Seefahrtsb­ehörden versuchten nun, die Route des U-Boots nachzuverf­olgen. Tau- cher sollten nach dem Körper der Frau suchen.

Die 30-jährige Kim Wall war zuletzt am 10. August an Bord des privaten U-Boots UC3 Nautilus gemeinsam mit dem Ingenieur gesehen worden. Danach hat sich ihre Spur verloren. Der 46-Jährige steht im Verdacht, das Boot südlich von Kopenhagen absichtlic­h zum Sinken gebracht zu haben. Er selbst war gerettet worden und sitzt seitdem wegen Verdachts der fahrlässig­en Tötung in Untersuchu­ngshaft.

Zunächst hatte der auch «Raketen-Madsen» genannte Däne ausgesagt, er habe die Journalist­in auf der Insel Refshaleöe­n abgesetzt. Wall hatte eine Reportage über Madsen schreiben wollen. Die Nautilus ist das grösste privat gebaute U-Boot der Welt. Vor zehn Jahren hatte Madsen es für umgerechne­t rund 230 000 Franken gebaut.

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