20 Minuten - Zurich

Viele Schweizer fahren eigens fürs Essen in die Ikea

ZÜRICH. Köttbullar und Hotdogs waren einst als Marketing- Gag gedacht. Jetzt mausert sich Ikea zum neuen Food- Giganten. Für Köttbullar zur nächsten Ikea: Der Möbelherst­eller ist längst auch ein FoodUntern­ehmen.

- KASPAR WOLFENSBER­GER

Pouletflüg­eli mit Pommes frites für 9.95 Franken, dazu ein Salat für 1.50 Franken: Im Restaurant des Möbelhause­s Ikea gibt es inzwischen mehr als Hotdogs und Fleischbäl­lchen. Und die Gerichte sind so günstig, dass immer mehr Kunden nur fürs Essen ins Möbelhaus fahren.

Das gilt auch für die Schweiz: Wie Zahlen von Gastrosuis­se zeigen, ist die Möbelkette mit einem jährlichen Food-Umsatz von 65,5 Millio- nen Franken nzum zum neuntgröss­ten össten Reswegen Restaurati­onsbetrieb des Landes aufgestieg­en. Vor Ikea liegen nur noch grosse Ketten wie McDonald’s, Migros oder Manor. In Deutschlan­d besucht inzwischen sogar ein Drittel der Gäste die Ikea-Filialen nur

wegen des Essens. Wie der «Spiegel» berichtet, plant Ikea daher, Essen online anzubieten. Auch Ikea Schweiz setzt voll auf Food und bietet Kunden als Neuheit bald vegane Gerichte an. «Ab September gibt es in allen Restaurant­s von Swissveg zertifizie­rte Menüs», erklärt Ikea-Sprecher Alexander Gligorijev­ic auf Anfrage von 20 Minuten.

Markenexpe­rte Cary Steinmann nennt Gründe für den Erfolg der Ikea-Verpflegun­g: «Mit der Art der Menüs richtet sich das Unternehme­n gezielt an Familien, auf die wiederum auch das Möbelangeb­ot ausgericht­et ist.» Somit schlage der Konzern zwei Fliegen mit einer Klappe und versüsse den Kunden den Aufenthalt. Ausserdem seien die Gerichte clever ausgewählt: Der Konzern setze etwa mit Köttbullar auf pseudoschw­edische Folklore, die dank der lustigen Namen bei den Kunden gut ankomme.

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