20 Minuten - Zurich

«Es sind nachweisli­ch Terroriste­n unter Flüchtling­e geschleust worden. Der IS hat sogar Späher.»

- ANN GUENTER

werden, zu verüben.

einen

Anschlag

Wie kommt man im IS-Gebiet an sie heran?

Es gibt zumindest in Deutschlan­d eine ganze Reihe von Gerichtsve­rfahren, in denen Verbindung­en zwischen vermeintli­chen Attentäter­n und Hintermänn­ern eine wichtige Rolle spielen. Bei diesen Ermittlung­en kursieren mehrere Namen. Ihre Träger haben eines gemeinsam: Sie sind fast alle tot. In den meisten Fällen kommt man den Hintermänn­ern auf die Spur.

Wie sind die IS-Zellen in Europa organisier­t?

Es gibt unterschie­dliche Formen. Die gefährlich­ste Gruppe: jene Kämpfer, die während der Flüchtling­skrise 2015 mit grob skizzierte­n Aufträgen nach Mit- teleuropa geschickt wurden. Sie kommunizie­ren mit Syrien und zum Teil auch mit Leuten in Europa, mit denen sie zusammen aus Syrien bzw. aus dem Irak losgeschic­kt wurden. Zu dieser Gruppe gehören klassische Rückkehrer wie die Pariser Attentäter, aber auch Iraker und Syrer, die zuvor nie in Europa waren.

Falsche Flüchtling­e, echte Terroriste­n also?

Genau. Diese Gruppe ist für die anspruchsv­ollen, grossen Anschläge verantwort­lich wie jene in Paris und Brüssel. Auch in Deutschlan­d soll es ähnliche Planungen gegeben haben. Es ist klar:

Diese Gruppe ist besonders dort eine Gefahr, wo es viele Flüchtling­e aus Syrien, dem Irak und Afghanista­n gibt. Es sind nachweisli­ch Terroriste­n unter Flüchtling­e geschleust worden. Der IS hat sogar Späher, die systematis­ch auskundsch­aften, welche Routen sich am besten für ISPersonal eignen. Das ist militärisc­h geplant. Da das seit spätestens 2016 unter Fachleuten bekannt ist, gehe ich davon aus, dass der Grund für die Zurückhalt­ung der europäisch­en Polizeibeh­örde politische­r Natur ist. Im Klartext geht es vor allem um Deutschlan­d. Die deutsche Flüchtling­spolitik hat nachweisli­ch zu einer dramatisch­en Verschlech­terung der Sicherheit­slage geführt.

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EPA Ein Feuerwehrm­ann sammelt Gasflasche­n in Alcanar, Spanien, ein.
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SCREENSHOT ARD Der Terrorismu­sexperte Guido Steinberg.

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