GC feuert Carlos Bernegger nach Sieg
ZÜRICH. Die Entlassung wirft Fragen auf. Muss der Trainer wirklich wegen mässigen Starts gehen?
Damit war nicht zu rechnen. Es sah just so aus, als hätten die Grasshoppers den Tritt gefunden. Auf die deutlichen Pleiten zum Saisonstart gegen den FCZ und YB folgten ein Unentschieden in Luzern, eine knappe Niederlage bei Serienmeister Basel, und am Sonntag schliesslich der erste Saisonsieg gegen St. Gallen. Es schien, als hätten Carlos Bernegger und seine Mannschaft die drohende Unruhe gerade rechtzeitig im Keim erstickt.
Ein Trugschluss. Vier Tage später entliessen die Zürcher ihren Trainer, wie Blick.ch meldete. Von Seiten der Grasshoppers wurde dies weder bestätigt noch kommentiert. Von der Clubführung war niemand zu erreichen. Dem Vernehmen nach will sie sich heute erklären. Demzufolge ist auch noch nicht bekannt, wer Berneggers Nachfolge antreten und morgen im Duell gegen das noch sieglose Schlusslicht Lausanne an der Seitenlinie stehen wird.
Der 48-jährige Bernegger war erst im März als Nachfolger des entlassenen Pierluigi Tami verpflichtet worden – sein viertes Engagement als GC-Helfer. Als er das Amt übernahm, hatten die Grasshoppers am Vorabend daheim gegen Vaduz 1:2 verloren. Die Reserve auf den Abstiegsplatz betrug nur drei Punkte. Dennoch schaffte der argentinischDoppelbürger mit GC den Ligaerhalt vorzeitig.
Auf die neue Saison hin bemängelte Bernegger offen die ungewöhnlich vielen Wechsel im Kader, die es schwer machen würden, zu Beginn der Meisterschaft eine eingespielte Mannschaft zu formen. Diese Kritik wurde ihm nun mutmasslich zum Verhängnis. Auf Blick.ch machte Bernegger seinem Unmut deutlich Luft: «Ich verstehe die Welt nicht mehr. Wenn man daran denkt, was ich alles für diesen Verein gemacht habe.»