20 Minuten - Zurich

Zürcher Baufirma unterstütz­t Bündner mit 100-Tonnen-Bagger

BONDO. Die Geröllmass­en in Bondo überforder­n lokale Baufirmen. Darum kommt ein Zürcher Spezialist zum Einsatz.

- JENNIFER FURER/STEFAN EHRBAR

Die Aufräumarb­eiten nach dem Bergsturz vom letzten Mittwoch in Bondo GR waren gestern in vollem Gang. Dafür wurden sogar Baumaschin­en der Firma Eberhard aus Zürich aufgeboten. «Im Tal hat es nicht genug schweres Material. Deshalb brauchen wir Unterstütz­ung aus allen Landesteil­en», so Roman Rüegg, Sprecher der Kantonspol­izei Graubünden. Erwin Schnyder, Einsatzlei­ter der Firma Eberhard, sagt: «Ich war gestern dort und habe mir den Schadensor­t angesehen. Aufgrund dessen konnten wir beurteilen, welche Maschinen wir ins Tal bringen können und müssen.» Gegen Mittag trafen gestern zwei Dumper und mehrere Bagger in Bondo ein, darunter auch ein funkgesteu­erter. Schnyder: «Letzterer dient dazu, an schwierige Orte zu gelangen, ohne Menschenle­ben in Gefahr zu bringen.» Heute wird zusätzlich ein 50-Tonnen-Langarmbag­ger ins Tal gebracht, und am Mittwoch kommt ein 100-Tonnen-Bagger zum Einsatz. «Er musste für die vierstündi­ge Fahrt von Zürich nach Bondo teilweise auseinande­rgeschraub­t werden», so Schnyder.

Die ganze Logistik sei eine Riesenhera­usforderun­g für die Firma gewesen. Schnyder: «Wir standen schon einige Tage in Kontakt mit den Behörden und mussten alles genau abklären und durchdenke­n.» Auch er sei vom Ganzen überrannt worden. «Die Verzweiflu­ng der Men- schen hat mich sehr berührt. Es ist ein schönes Gefühl, Hand bieten zu können.» Chauffeur Martin Furger: «Ich habe zwar schon ähnlich lange Fahrten gemacht, aber zu so einem Ereignis noch nie.»

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LESER-REPORTER Schweres Material: Grosse Baumaschin­en werden nach Bondo GR gebracht.
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AFP Die Bewohner dürfen vorerst nicht ins Dorf zurück.

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