20 Minuten - Zurich

Trotz strengem Alltag ist nach wie vor ein Traumb

Eliane A. und Lucca L. erzählen uns, wie viel Ausdauer es braucht, bis man als Arzt tätig sein darf.

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Sie, inzwischen 30, ist eine zierliche Frau und grundsätzl­ich glücklich in ihrem Beruf, «weil die Patienten am Schluss immer Danke sagen, obwohl sie manchmal Schmerzen erleiden oder unangenehm­e Untersuchu­ngen respektive Therapien ertragen müssen». Eliane weiss auch, dass ihr der Job eine gewisse Sicherheit bietet, ja gar ganz viele Horizonte öffnet, weil man als Ärztin auf der ganzen Welt – in einem Resort auf den Malediven genauso wie als Besatzungs­mitglied auf einer Antarktis-Expedition – einen Arbeitspla­tz finden würde. Für Lucca (26) war das Thema Medizin zu Hause schon immer «Ich finde, dass das Studium vielseitig und meistens sehr spannend aufgebaut ist.»

Lucca Loretz (26), angehender Arzt ein Thema. Der Vater Chirurg, die Mutter Hebamme – da könne man wohl fast nicht anders, schmunzelt der Medizinstu­dent, welcher dereinst als Kardiologe wirken möchte. Der Weg dorthin ist lang und beschwerli­ch: Nach bestandene­r Matura geht es ins Studium, das sechs Jahre dauert. Und wenn man sich dann als Assistenza­rzt am Ziel seiner (ersten) Träume wähnt, wartet ein Lohn, der in anderen Branchen höher sei, sagt Lucca. Er findet, dass die Bezahlung von üblicherwe­ise etwas mehr als 6’000 Franken sehr wohl gerechtfer­mal tigt sei. Und in welchen Momenten wünscht man sich, besser nie Medizineri­n geworden zu sein? Eliane wirft in die Runde, dass Patienten oft vergessen würden, dass man zwölf Stunden ohne Pause arbeite. Sie glaubt auch, dass immer mehr Menschen keinen gesunden Menschenve­rstand mehr walten lassen würden. «Manchmal gibt es Leute, die mitten in der Nacht auf den Notfall rennen, wenn sie ein- niesen müssen.» Lucca kennt dieses Phänomen (noch) nicht, weiss jedoch als Praktikant schon jetzt, dass die Bürokratie immer mehr Zeit in Anspruch nimmt und es keine Seltenheit mehr ist, dass Juristen und Ökonomen zunehmend die Arbeitswei­se der Ärztinnen und Ärzte bestimmen. GABRIEL AESCHBACHE­R www.arzt.20min.ch

*Namen der Redaktion bekannt

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Vielfältig­es Tätigkeits­feld: Ärzte sind längst nicht nur immer beim Patienten, sondern müssen auch eine Menge Ad
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