Heftige Diskussionen in der Kabine – dann erwachte FCZ
ZÜRICH. Der FCZ verpennt die erste Halbzeit und spielt erst danach mit. Trotz einem 1:1 gegen Luzern bleibt der Aufsteiger Leader.
Der FCZ-Staff witzelte, ob denn die Mannschaft geistig im Stau stecken geblieben und erst nach einer Stunde angekommen sei? Man könnte es meinen. 45 Minuten war der Aufsteiger nur physisch anwesend, während der FCL sofort das Spieldiktat übernahm. Und die Führung. Nach 2 Minuten und 10 Sekunden verschuldete FCZVerteidiger Victor Pallson einen Handpenalty. Tomi Juric (3.) traf für den FCL zur frühen Führung. Und auch danach spielte nur das Heimteam, denn die Zürcher lieferten die schwächste Halbzeit seit dem Wiederaufstieg ab.
Der Weckruf von Trainer Uli Forte in der Pause blieb aber aus. «Bevor ich in die Kabine kam, hatte ich gehört, dass die Mannschaft das schon sehr intensiv diskutiert hatte, und das war ein sehr gutes Zeichen so Forte. Dazu hatte der FCZ-Trainer in der Pause das richtige Händchen. Forte nahm den schwachen Dwamena-Ersatz Dzengis Cavusevic runter und brachte Moussa Koné. Kurz nach der Pause verzog der Senegalese die erste Chance knapp. Der zweite Versuch (60.) sass dann aber. Konés Jubel fiel emotional aus. «Ich war seit dem Derby verletzt und dem Staff so dankbar», erklärte er die Umarmungen an der Linie.
Nachdem die FCZ-Verfolger aus Bern und Basel auch nicht über ein Remis hinauskamen, bleibt der FCZ während der Natipause an der Tabellenspitze. «Das ist noch das Beste», sagt Abwehrchef Alain Nef nüchtern, «wer zwei so unterschiedliche Halbzeiten spielt, hat keinen Sieg verdient».