Queens of the Stone Age: Böse Buben in der Disco
Queens of the Stone Age, «Villains », Matador Records.
ROCK. Headbangen und tanzen liegen eigentlich gar nicht so weit auseinander: Hauptsache, man lässt sich gehen. Die Queens of the Stone Age sahen sich schon immer gerne als Dance-Act mit harten Gitarren, und auf dem mittlerweile siebten Album, «Villains gelingt dieser Spagat nach Jahren endlich mal wieder perfekt.
Nachdem das letzte Werk, «... Like Clockwork» (2013), wegen einer Nahtoderfahrung von Frontmann Josh Homme wie ein schleichender Weltuntergang klang, haben Queens of the Stone Age jetzt offenbar wieder Lust auf Party. Schon der erste Song «Feet Don’t Fail Me» hat einen funkigen Unterton, genauso wie die abgehackten Gitarren im Highlight «Domesticated Animals». Man könnte die Schuld auf Mark Ronson («Uptown Funk») schieben – dieser sass erstmals bei einem Queensofals Produzent mit im Studio. Sein Einfluss schimmert aber nur stellenweise durch, schliesslich legte Josh Homme schon immer Wert auf einen gewissen Sexappeal in seiner Musik. Nur weil Ronson mitredet, wird er noch lange nicht zu Bruno Mars. Was «Villains» ausmacht, ist eher die Wiederentdeckung der unbeschwerten Fuck-You-Attitüde. «Es ist nicht halb voll oder halb leer – entweder du machst das Glas kaputt oder du trinkst es aus», singt Homme in «The Evil Has Landed» und aus der «Near-Death Experience», die ihn vor vier Jahren in eine Krise stürzte, wird plötzlich eine «Near-Life Experience». Durch «Villains» verläuft ein Groove, der eher zum Füdlischwingen als zum Pogen anstiftet. Und auch wenn sich Rockfans davon vor den Kopf gestossen fühlen könnten, werden sie bei diesem Album nicht stillstehen können.