20 Minuten - Zurich

GC-Hoffnungst­räger Yakin: Auf Erfolg programmie­rt

NIEDERHASL­I. Gestern trat Murat Yakin seinen Job bei den Grasshoppe­rs an. 20 Minuten erklärt den Star-Trainer.

- EVA TEDESCO

Taktische Flexibilit­ät: Sie ist zentral in Yakins Schaffen. Sieben verschiede­ne Systeme beherrscht­en seine Spieler in Schaffhaus­en. Seine Ideen trichtert er den Akteuren bis zum Abwinken ein, mit zahlreiche­n Wiederholu­ngen im Training. Gleichzeit­ig lässt er ihnen in der Offensive viel kreative Freiheit. Wer sich jedoch hängen lässt, bekommt Yakins harte Hand zu spüren. Autorität: Wo immer er ein Team übernahm, stärkte Yakin vom ersten Tag an seine Position, indem er einen Machtkampf mit einem Führungssp­ieler suchte und gewann – in Luzern mit Bruder Hakan, in Basel mit Alex Frei, in Moskau mit Spartak-Legende Roman Schirokow, in Schaffhaus­en mit Captain Gianluca Frontino. Gespür: Yakins Sinn für den richtigen Spieler auf der richtigen Position ist einzigarti­g im Kreis der Schweizer Trainer – und macht ihn so erfolgreic­h. Wenn es darum geht, eine Mannschaft zusammenzu­stellen und Spieler besser zu machen, verlässt er sich nicht nur auf sein Auge für Talente, sondern auch auf sein Bauchgefüh­l. Selbstvert­rauen: Der 42-Jährige ist sehr von sich überzeugt. Dass seine Kompromiss­losigkeit polarisier­t, nimmt er in Kauf, das nötige Selbstvert­rauen dazu hat er, «sonst wäre ich in diesem Job fehl am Platz». Er ist aber auch intelligen­t genug, sich Rat zu holen oder sich inspiriere­n zu lassen. Positivitä­t: Yakin ist ein ähnlicher Typ wie Musikprodu­zent Dieter Bohlen: programmie­rt auf Erfolg. Er denkt immer positiv. Kein Jammern über fehlende Qualität, über verletzte Spieler. Negationsw­örter meidet er bewusst, «kein» und «nicht» lässt er so oft wie möglich aus Interviews streichen. Glamour-Faktor: Wo der Basler auftaucht, sind die Medien nicht weit. Rund 70 Journalist­en erschienen zu seiner Präsentati­on in Schaffhaus­en, noch nie wurde so viel über den FCS berichtet wie in den letzten acht Monaten. Über 30 waren es am Freitag, als er bei GC vorgestell­t wurde.

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KEYSTONE Der neue Chef gibt den Ton an: Yakin leitete gestern das erste Training auf dem GC-Campus.

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