Luzerner Pralinés kommen an die Zürcher Bahnhofstrasse
ZÜRICH. Die Confiserie Bachmann mietet in der City gleich drei Etagen. Bei Sprüngli reagiert man gelassen.
Die Bahnhofstrasse 89 unweit des Hauptbahnhofs wird rosarot – die Hausfarbe von Bachmann. Die bereits in der Sihlcity präsente Luzerner Confiserie eröffnet im Frühsommer 2018 ihr grösstes Fachgeschäft auf drei Stockwerken und schafft über 50 neue Arbeitsplätze. Derzeit betreibt Ikea hier einen Pop-up-Store. Davor verkaufte die in Konkurs gegangene Yendi-Kette Kleider und noch früher war die Credit Suisse eingemietet. «Das ist für uns ein Riesending», sagt Mitinhaber Raphael Bachmann in einem Bericht der «Luzerner Zeitung». Man habe nicht aktiv gesucht, sondern sei von einem Berater kontaktiert worden. Über die Miete wurde Stillschweigen vereinbart. Bachmann: «Wir können uns einen solchen Standort leisten, weil wir im Branchenvergleich über einen sehr hohen Kundenfranken verfügen.» Will heissen: Die Kunden geben pro Einkauf viel aus.
Bei Sprüngli reagiert man gelassen auf den Zuzug Bachmanns: «Davon profitiert letzt- lich die ganze Bahnhofstrasse», sagt CEO Tomas Prenosil. Das Lokal sei für sie kein Thema gewesen. «Wir sind bereits mit zwei Geschäften an der Bahnhofstrasse selbst und mit vier weiteren im Hauptbahnhof präsent.» Man prüfe aber regelmässig neue Standorte, «auch in Luzern».
Die neueste Entwicklung erstaunt Retail-Experte und Broker Marc-Christian Riebe nicht: «Die Modebranche ächzt unter dem Online-Handel, Food-Anbieter hingegen boomen.» Das zeige etwa Yooji’s, der schräg gegenüber des künftigen Bachmann-Standorts erfolgreich Sushi verkaufe.