Zoo Zürich: Elefantenkalb Omysha muss in die Schule
ZÜRICH. Die Dickhäuterin erhält im Zoo Zürich Unterricht mit Targetstab und Hundepfeife. So lernt sie, mit den Pflegern zusammenzuarbeiten.
Im Kaeng-Krachan-Elefantenpark, der vor drei Jahren im Zoo Zürich eröffnet wurde, läuft etwas grundlegend anders als in der alten Anlage: Die Pfleger sind hier nicht mehr Teil der Elefantengruppe, gehen nicht mehr direkt zu den Tieren und sind immer durch ein Gitter von den Tieren getrennt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Dickhäuter trotzdem kooperieren, denn Fusspflege, Rüssel-Spülungen und medizinische Untersuchungen müssen auch bei dieser modernen Form der Tierpflege sein. «Wir sind darauf angewiesen, dass die Tiere freiwillig mitmachen», sagte ZooKurator Robert Zingg gestern. «Zwingen können wir diese Tiere zu gar nichts.»
Damit die Kooperation auch wirklich klappt, müssen die Elefanten in den Unterricht. Jüngste Schülerin ist Omysha, die kurz nach der Eröffnung der neuen Anlage zur Welt kam – und somit das erste Elefantenkalb hier ist, das ohne direkten Kontakt zu Menschen aufwuchs. Die Unterrichtsmaterialien sind ein Bambusstab mit einem Unihockey-Ball am Ende, auch Targetstab genannt, eine Hundepfeife sowie reichlich Kraftwürfel und Äpfel. «Auch bei einem so grossen Tier kann man mit einem Apfel viel erreichen», sagt Zingg.
Bis jetzt erhält Omysha von ihren Pflegern gute Noten: Sie sei motiviert und aufmerksam. Irgendwann soll sie aber auch ohne Belohnung wissen, was der Pfleger von ihr will. So wie ihre Mutter Indy, die nur noch Handzeichen für die Übungen braucht.