«Ein Verkauf von Stadler wäre wie Landesverrat»
BUSSNANG. Er habe keine Ambitionen für einen Sitz im Bundesrat, sagt Peter Spuhler. Mit dem Ständerat sieht es anders aus. Von der Stadler trennen will er sich nicht.
Warum treten Sie ab?
Ich mache den Job nun seit 30 Jahren und werde demnächst 60 Jahre alt. Der Generationenwechsel wurde vor längerer Zeit eingeleitet.
Sie geben Ihren Rücktritt am Tag der Bundesratswahl bekannt. Das kann kein Zufall sein.
Ich kann Ihnen versichern, dass das zu 100 Prozent ein Zufall ist. Wir haben zuerst die Konzernleitung, dann die Mitarbeiter und anschliessend die Öffentlichkeit informiert. Dass die Ankündigung meines Rücktritts dann mit der Bun- desratswahl zusammengefallen ist, ist reiner Zufall.
Das glaube ich Ihnen nicht. Es ist doch offensichtlich: Sie streben einen Sitz im Bundesrat an.
Ich will nicht Bundesrat werden. Das kann ich Ihnen versichern. Das war schon immer so, und daran wird sich nichts ändern.
Wenn nicht Bundesrat, dann als Ständerat?
Das steht nicht zur Diskussion. Ich hege keine Ambitionen für dieses Amt. Erst müsste es überhaupt eine Vakanz geben. Dann müsste ich von der Partei angefragt werden und von der Delegiertenversammlung gewählt. Sollte ich einmal eine Anfrage erhalten, würde ich das sicher prüfen. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich in die Politik zurückgehe, ist sehr klein.
Bereiten Sie den Gang an die Börse vor?
Ein Börsengang ist eine mögliche Option von vielen. Ein sol- cher steht momentan aber nicht zur Diskussion, ist aber in Zukunft nicht auszuschliessen.
Wollen Sie Stadler verkaufen?
Das schliesse ich kategorisch aus. Das Wichtigste ist und bleibt die Unabhängigkeit der Firma. Wenn ich die Firma verkaufen würde, wäre das wie Landesverrat. Ich würde mich mit voller Kasse aus dem Staub machen und meine Mitarbeiter im Stich lassen – das geht nicht.