Ein Möchtegern-SUV gegen die Tristesse
BERLIN. Mit dem Stonic kämpft Kia gegen die Langeweile im GrossstadtDschungel.
Sie sind souveräner geworden, sicherer und solider – doch so richtig spannend sind die meisten Kleinwagen noch immer nicht. Das haben sie auch bei Kia erkannt und stellen dem braven Rio deshalb den Stonic zur Seite. Mit seinem bunten Outfit soll er gegen die Langeweile im Grossstadt-Dschungel ins Feld ziehen.
Deshalb haben die Koreaner dem Konkurrenten für Citroën C3 Aircross, Peugeot 2008 oder Renault Captur eine schmucke Coupé-Silhouette gezeichnet, das Dach aber trotz der hohen Bodenfreiheit ziemlich flach gehalten. Und nicht ohne Grund tünchen sie den kleinen Bruder des Sportage in Lacken wie Denimblau oder Floridagelb und bieten Kontrastfarben fürs Dach an. Auch innen treibt es Kia mit Designpaketen und Color-Konsolen, farbigen Fäden im Lenkrad und Applikationen an den Sitzen bunt.
Zwar schwimmt Kia mit dem Stonic auf der SUV-Welle und zielt auf Autos wie den VW TRoc, den Opel Mokka und, ein bisschen vermessen, sogar auf den Audi Q2. Doch im Grunde ist der Koreaner nicht mehr als ein aufgebockter Kleinwagen im Abenteuer-Dress. Das spürt man auch unterwegs: Während der Neuling in der City glänzt, wirkt er auf Landstrassen oder der Autobahn nicht mehr ganz so souverän. Die maximal 120 PS reichen zwar für den Alltag, aber bieten nicht ganz so viel Fahrspass, wie die coole Optik vermuten lässt.