20 Minuten - Zurich

Ungiftige Schlangen halten Polizei auf Trab

ZÜRICH. Sehen Passanten eine Schlange, rufen sie meist die Polizei. Giftig sind die Tiere aber in den seltensten Fällen.

- TÜR

102-mal mussten die Reptilienu­nd Gifttiersp­ezialisten der Kantonspol­izei Zürich letztes Jahr ausrücken. «Mehr als die Hälfte unserer Einsätze betreffen einheimisc­he, ungiftige Ringelnatt­ern», sagt Sprecher Ralph Hirt, der selbst einer der Spezialist­en ist. Gesichtet würden die Tiere oft, wenn sie sich nach einer Mahlzeit bei schönem Wetter auf einen warmen Stein legten. Dass Spaziergän­ger sich deswegen bei der Polizei meldeten, sei richtig, «wenn man nicht weiss, um was für ein Tier es sich handelt». Laut Hirt ist es für Laien kaum möglich, zu erkennen, ob Schlangen giftig sind oder nicht: «Viele sagen, wenn eine Schlange runde Pupillen hat, sei sie ungefährli­ch.» Darauf sei aber kein Verlass. Und: «Wenn man sich einer Schlange so weit nähert, dass man sogar die Form ihrer Pupille erkennen kann, ist die Chance gross, dass man gebissen wird.» Die Ringelnatt­er ist die verbreitet­ste Schlangena­rt in der Schweiz, und sie fühlt sich in der Nähe von Gewässern wohl. Hirt: «Deshalb sind viele erstaunt, wenn eine Ringelnatt­er im eigenen Biotop auftaucht. Hat jemand aber Angst vor Schlangen, fangen wir diese ein und setzen sie in einem geeigneten und sicheren Biotop wieder aus.»

Einfangen müssen die Spezialist­en aber auch Exoten wie Königspyth­ons oder andere Reptilien, die irgendwo ausgebroch­en sind: Für Schlagzeil­en sorgte 2016 etwa das ausgebüxte Krokodil Julius.

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KEYSTONE Die Ringelnatt­er ist in der Schweiz am meisten verbreitet.

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