Für SVP-Mann Amstutz sind Zivis «Weicheier»
Noch nie befanden mehr 18- bis 29-Jährige die Schweizer Armee als notwendig, wie eine Studie der Militärakademie an der ETH Zürich zeigt. Grund genug für Adrian Amstutz, SVP-Nationalrat und ehemaliger Fallschirmgrenadier, in einem Blogpost gegen «die traurige Minderheit von Schutzverweigerern und Weicheiern» auszuteilen. «Diese Pseudopazifisten merken gar nicht, dass sie sich in Wirklichkeit ins eigene Bein schiessen und ihren Beidurch trag zum Schutz der Menschen in der Schweiz verweigern.»
Auf Anfrage präzisiert er: «Ich meine diejenigen, die sich geschickte Ausreden von jeglicher Dienstverpflichtung befreien, und jene jungen, gesunden Männer, die Militärdienst leisten könnten und aus reiner Bequemlichkeit in den Zivildienst abschleichen.»
Lewin Lempert, Sekretär der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), findet das «grenzwertig»: «Es ist unschweizerisch, den Weg des Zivildienstes, der demokratisch beschlossen wurde, infrage zu stellen.» Ebenfalls sei es eine Frechheit, Untaugliche als Lügner zu bezeichnen. «Wer tauglich ist, entscheidet die Armee aufgrund der körperlichen und psychischen Gesundheit», so
Lempert.