20 Minuten - Zurich

Mario Gavranovic hat noch eine Rechnung offen

- FLORIAN RAZ

LUGANO. Er hat sich in letzter Minute ins Kader

geschliche­n. Jetzt will der

Stürmer mit der Schweiz

in den WM-Viertelfin­al.

Der Kreis schliesst sich für Mario Gavranovic. Vor vier Jahren sass der Stürmer in Brasilien im Flieger. Aber während seine Teamkolleg­en zum WMAchtelfi­nal nach São Paulo reisten, ging es für ihn zurück in die Schweiz: Kreuzbandr­iss. Fast vier Jahre musste er danach warten bis zur nächsten Chance im Nationalte­am.

«Damals bei der WM hat alles angefangen», sagt Gavra- novic, «nach dem Kreuzbandr­iss war es ein, zwei Jahre sehr schwierig.» Der 28-Jährige hat also noch eine Rechnung offen mit der WM. Er kann damit rechnen, dass er mit nach Russland darf, um diese zu begleichen. Und dort, sagt er, «wollen wir weiter kommen als an der letzten WM». Sprich: mindestens in den Viertelfin­al.

Es ist ein überrasche­nder Weg, der ihn zurück in die Nati gebracht hat. Im Februar 2016 entschied er sich, Zürich zu verlassen und sein Glück bei Rijeka in Kroatien zu suchen. «Ich habe einen Ausgang gesucht und einen neuen Eingang gefunden», erklärt er.

In Rijeka holte Gavranovic das Double: «Da wurde ich in der Schweiz plötzlich wieder wahrgenomm­en.» In diesem Winter wechselte er zu Dinamo Zagreb – und wurde wieder Doublegewi­nner.

Was für Nationaltr­ainer Vladimir Petkovic aber noch interessan­ter ist: Gavranovic ist der einzige Schweizer Stürmer im WM-Kader, der im Club zuletzt Stammspiel­er und regelmässi­ger Torschütze war. In 46 Vereinsspi­elen gelangen ihm in dieser Saison 24 Tore und 8 Assists. Dank dieser Form hat er es in letzter Minute ins Aufgebot geschafft. Jetzt erhebt Gavranovic zwar keinen Anspruch auf einen Stammplatz. Aber er sagt: «Wenn meine Chance kommt, bin ich bereit.»

 ?? KEYSTONE ?? An der WM 2014 erlitt Mario Gavranovic im Training einen Kreuzbandr­iss. Nun ist der Goalgetter für die Endrunde in Russland eine interessan­te Option im Angriff.
KEYSTONE An der WM 2014 erlitt Mario Gavranovic im Training einen Kreuzbandr­iss. Nun ist der Goalgetter für die Endrunde in Russland eine interessan­te Option im Angriff.

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