1180 OVS-Mitarbeitern droht die Kündigung
ZÜRICH. Sempione Fashion, der Betreiber der OVS-Läden, zieht eine Massenentlassung in Betracht. 1180 Mitarbeiter könnten betroffen sein.
Der Charles-Vögele-Nachfolger OVS hat seine Mitarbeiter informiert, dass beim Modehändler Massenentlassungen drohen. Sempione Fashion, das Unternehmen hinter der Schweizer Marke OVS, hat ein entsprechendes Schreiben an die Angestellten versandt. In diesem heisst es, wegen der Nachlassstundung und des drohenden Konkurses habe das Unternehmen das Konsultationsverfahren eingeleitet. Falls es zu den Massenentlassungen kommt, könnten sämtliche Mitarbeiter und Lernende betroffen sein. Dies wären 1180 Personen. Ein OVS-Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, sagte zu 20 Minuten: «Es ist verrückt, wie schnell es mit OVS abwärtsgegangen ist. Wir Mitarbeiter fühlen uns für dumm verkauft.»
Auch für die Kunden hat die Notsituation des Kleiderhändlers Konsequenzen. Ein Leser berichtet, dass in den OVSLäden Schilder stehen, die besagen, dass ein Umtausch oder eine Rückerstattung wegen der Nachlassstundung nicht möglich sei. Ein anderer Leser bekam das schmerzhaft zu spüren: Er hatte am 29. Mai, dem Tag bevor Sempione Fashion in Nachlassstundung ging, für rund 70 Franken Kleider gekauft und am gleichen Tag gegen einen Gutschein umgetauscht. Als er ihn gestern in einer Filiale einlösen wollte, hiess es, wegen der Nachlassstundung sei dieser nicht mehr gültig. «Also holte ich die Kleider, die ich ursprünglich eingetauscht hatte, und wollte damit gehen – da kam dann die Securitas und hielt mich auf», so der Leser.