Drohnen-Kuriere könnten in Berner Spitälern Leben retten
BERN. Das Berner Inselspital nimmt ab sofort an einem Projekt der Post teil: Hightech-Drohnen übernehmen eilige Kurierdienste zwischen Inselund Tiefenauspital.
«Heute verwenden wir für den Transport zwischen dem Tiefenau- und dem Inselspital Velokuriere oder Taxis», sagt Dr. Fried-Michael Dahlweid, Direktor für Technologie der Inselgruppe. Diese bräuchten jedoch je nach Verkehrssituation für die fünf Kilometer lange Strecke zum Labor 15 bis 20 Minuten. Um diese Zeit zu verkürzen, testen die Ärzte nun Drohnen, die etwa Blutproben vom einen Spital ins andere fliegen. «Mithilfe solcher Drohnen können wir die Transportdauer von 15 auf maximal 6 Minuten reduzieren. Da sich manche Patienten in lebensbedrohlichen Situationen befinden, zählt jede Minute», so Dahlweid.
Vor knapp einem Jahr fanden in Lugano die ersten Versuche mit der neuen Drohnentechnologie statt. «Das Projekt in Lugano verlief sehr gut. Wir konnten über 1000 Testflüge durchführen», sagt Claudia Pletscher, Leiterin für Entwicklung der Schweizerischen Post. «Wir sind weltweit das erste Unternehmen, das autonome Drohnenflüge mit einer öffentlichen Bewilligung durchführen darf.» Nun nimmt auch die Stadt Bern am Pilotprojekt teil. Die Drohne, die bis zu zwei Kilo transportieren kann, fliegt dabei eine «intelligente Route» über Wald und Fluss statt des direkten Wegs.