Der nächste Match kann 44 Jahre vergessen machen
WASHINGTON. Dank eines 6:2 gegen Vegas fehlt den Washington Capitals noch ein Sieg zum ersten Stanley-Cup-Triumph.
Man mag es irgendwie nicht so richtig glauben. Die Washington Capitals stehen tatsächlich unmittelbar vor dem StanleyCup-Sieg. Die Capitals! Spiel 4 im NHL-Playoff-Final gegen die Vegas Golden Knights war eine zumindest dem Resultat nach klare Angelegenheit. 6:2 gewannen die Hauptstädter, weil sie mit gnadenloser Effizienz agierten. Für die ersten vier Tore benötigten sie lediglich 14 Schüsse, am Ende totalisierten sie 23. «Wir hatten das Glück auf unserer Seite», resümierte der russische Captain Alexander Owetschkin.
Das NHL-Playoff 2018 wird so oder so einen bemerkenswerten Champion hervorbringen, das war schon klar gewesen, als diese Affiche feststand. Im Fall der Golden Knights wäre es das Märchen einer neu gegründeten Franchise, die im ersten Jahr auf wundersame Weise den Durchmarsch schafft. Im Fall der Capitals wäre es eine Geschichte darüber, wie eine Mannschaft ihre Dämonen besiegt. Selbst als sie 2010, 2016 und 2017 die meisten Punkte aller Teams in der Re- gular Season geholt hatten, scheiterten sie vorzeitig. Seit die Liga die Caps 1974 aufnahm, haben diese noch nie die Trophäe errungen. Ebenfalls titellos, aber noch länger dabei sind einzig die St.Louis Blues (seit 1967), die Buffalo Sabres (1970) und die Vancouver Canucks (1970).
In der Nacht auf Freitag, wenn in Las Vegas Spiel 5 steigt, hat Washington die erste von drei Chancen, sich eigenhändig von dieser Liste zu entfernen. Die Statistik meint es gut: Seit Detroit 1942 (gegen Toronto) hat kein Finalist mehr eine 3:1-Führung verspielt. Und 44 Jahre warten sind ja auch wahrlich genug.