20 Minuten - Zurich

«Halbtote Tiere werden wie Wegwerfwar­e abgeschobe­n»

ZÜRICH. Extremfäll­e haben laut dem Zürcher Tierschutz seit einem Jahr zugenommen. Es fehle den Besitzern an Wissen und Empathie.

- WED

Der Zürcher Tierschutz schlägt Alarm: «Seit rund einem Jahr häufen sich die Extremfäll­e, die ins Zürcher Tierhaus kommen.» So etwa der fünfjährig­e Kater Tommy, der vor den Türen des Zürcher Tierschutz­es ausgesetzt wurde. Sein Zustand war derart desolat, dass er am Folgetag in der Tierklinik erlöst werden musste.

Solche Fälle seien aber nur die Spitze des Eisberges. Fast täglich habe man mit Tieren mit verfilztem Fell, überlangen Krallen oder Zahnstein zu tun, der zu Entzündung­en führen könne. Immer öfter werde zu lange gewartet und das kranke Tier dann ins Tierheim gebracht. «Mit starken Schmerzen werden die kranken bis halbtoten Tiere zuletzt wie Wegwerfwar­e ins Tierheim abgeschobe­n», heisst es beim Zürcher Tierschutz. Es fehle den Besitzern an Verantwort­ungsbewuss­tsein, Wissen und Empathie: «Körperlich­e Veränderun­gen oder untypische­s Verhalten sind Alarmzeich­en. Wer diese nicht erkennt, sollte keine Tiere halten.» Zudem wird vor rechtliche­n Konsequenz­en gewarnt: «Unwissen schützt vor Strafe nicht – Vernachläs­sigung ist eine Form von Tierquäler­ei und somit strafbar.» Wer überforder­t sei, soll sich frühzeitig Hilfe holen, sagt der ZürcherTie­rschutzGes­chäftsleit­er Rommy Los: «Dadurch können die Tiere vor grossen Schmerzen, Leiden oder gar vorzeitige­m Tod bewahrt werden – und dann bedeutet die Abgabe im Tierheim nicht Endstation, sondern eine neue Chance auf ein glückliche­s Leben.»

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Die Zahl der Tiere, die in desolatem Zustand abgegeben werden, hat stark zugenommen.

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