«Halbtote Tiere werden wie Wegwerfware abgeschoben»
ZÜRICH. Extremfälle haben laut dem Zürcher Tierschutz seit einem Jahr zugenommen. Es fehle den Besitzern an Wissen und Empathie.
Der Zürcher Tierschutz schlägt Alarm: «Seit rund einem Jahr häufen sich die Extremfälle, die ins Zürcher Tierhaus kommen.» So etwa der fünfjährige Kater Tommy, der vor den Türen des Zürcher Tierschutzes ausgesetzt wurde. Sein Zustand war derart desolat, dass er am Folgetag in der Tierklinik erlöst werden musste.
Solche Fälle seien aber nur die Spitze des Eisberges. Fast täglich habe man mit Tieren mit verfilztem Fell, überlangen Krallen oder Zahnstein zu tun, der zu Entzündungen führen könne. Immer öfter werde zu lange gewartet und das kranke Tier dann ins Tierheim gebracht. «Mit starken Schmerzen werden die kranken bis halbtoten Tiere zuletzt wie Wegwerfware ins Tierheim abgeschoben», heisst es beim Zürcher Tierschutz. Es fehle den Besitzern an Verantwortungsbewusstsein, Wissen und Empathie: «Körperliche Veränderungen oder untypisches Verhalten sind Alarmzeichen. Wer diese nicht erkennt, sollte keine Tiere halten.» Zudem wird vor rechtlichen Konsequenzen gewarnt: «Unwissen schützt vor Strafe nicht – Vernachlässigung ist eine Form von Tierquälerei und somit strafbar.» Wer überfordert sei, soll sich frühzeitig Hilfe holen, sagt der ZürcherTierschutzGeschäftsleiter Rommy Los: «Dadurch können die Tiere vor grossen Schmerzen, Leiden oder gar vorzeitigem Tod bewahrt werden – und dann bedeutet die Abgabe im Tierheim nicht Endstation, sondern eine neue Chance auf ein glückliches Leben.»