Wie wichtig ist ein Masterabschluss?
ZÜRICH. Wer sich für ein Masterstudium entscheidet, verbringt in der Regel weitere zwei bis vier Semester im Hörsaal. Diese Entscheidung will wohl überlegt sein.
Wer nicht gerade Medizin oder Rechtswissenschaften studiert, bei denen ein Masterabschluss zwingend ist, muss sich nach dem Bachelor überlegen, ob der akademische Weg weitergehen soll, denn oft ist nach dem Bachelor die Luft raus und der Wunsch nach ersten Arbeitserfahrungen und einem eigenen Einkommen gross. «Es kann durchaus empfehlenswert sein, nach der ers- ten Studienphase Praxiserfahrung zu sammeln», sagt Stefan Gerig, Leiter Studien- und Laufbahnberatung am BIZ Oerlikon. Erstens sei es wichtig, herauszufinden, welche berufliche Richtung man einschlagen möchte – dabei kann zum Beispiel ein halbjähriges Praktikum helfen. Zweitens könne eine Auszeit zwischen Bachelor und Master wieder mehr Lust und Musse für die noch kommende Studienzeit bringen, so Gerig. Denn der Studien- und Laufbahnberater empfiehlt besonders jenen, die einen Bachelor an einer Universität erworben haben, den Master zu machen. Hingegen sei der Bachelor an der Fachhochschule meist so ausgerichtet, dass danach ins Berufsleben gestartet werden könne. «Ich beobachte, dass vor allem die Masterstudiengänge an der Fachhochschule zunehmend theoretisch ausgelegt sind und sich an universitäre anlehnen», so Gerig. Obwohl die Fachhochschulen ihren Schwerpunkt eigentlich auf die Praxisorientierung legen würden.
Aber nicht nur Lust und Musse lenken die Entscheidung für oder gegen einen Master. «Natürlich ist dieser Entschluss auch branchenabhängig», so Gerig. Gerade im Finanzwesen sind firmeninterne Traineeprogramme sehr beliebt und förderlich für den späteren Werdegang.
Letztlich sei die Entscheidung aber individuell von den persönlichen Zielen und Möglichkeiten abhängig.