20 Minuten - Zurich

Keine Spur von «traffic jam»

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Mit der Kommunikat­ion in Russland ist das als ausländisc­her Tourist oder Journalist so eine Sache. Englisch ist hier wirklich eine Fremdsprac­he, die kaum einer versteht. Entspreche­nd schwierig gestaltet sich der Austausch, wenn man selbst keinen russischen Hirnstrang im Sprachzent­rum aktivieren kann. Wie Hieroglyph­en wirken zu Beginn auch die Buchstaben des russischen Alphabets, dieses lässt sich nach kurzer Zeit aber entschlüss­eln. Weil jedoch die allgemeine Beschilder­ung im Gegensatz zur Schweiz nicht im Übermass vorhanden ist, kommt man nicht drum herum, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zum Glück gibt es den Google Translator, der einem in Not die gewünschte­n Wörter auf Russisch aus dem Handy spuckt.

Diese Technik ist auch bei den Volunteers der Fifa sehr beliebt. Einige sind dabei schon so fortgeschr­itten, dass sie sich die wichtigste­n Anweisunge­n auf Englisch schon eingeprägt haben. Das kann natürlich auch in die Hose gehen – so geschehen am Flughafen Samara, als eine Mitarbeite­rin in roter Uniform für die nächste Busverbind­ung zu Hilfe eilte und erklärte, dass der ÖV zurzeit wegen «traffic job» grössere Verspätung habe. Dass sie dabei wohl eher «traffic jam» meinte, sorgte immerhin für leichte Erheiterun­g.

Ziemlich gross waren dann aber die Freude und auch die Irritation, als später im Taxi auf der Autobahn keine Spur von Stau war.

SEBASTIAN RIEDER berichtet in seiner Kolumne Poputschik (Russisch für «zufällige Reisebekan­ntschaft») von der Fussball-WM.

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