Keine Spur von «traffic jam»
Mit der Kommunikation in Russland ist das als ausländischer Tourist oder Journalist so eine Sache. Englisch ist hier wirklich eine Fremdsprache, die kaum einer versteht. Entsprechend schwierig gestaltet sich der Austausch, wenn man selbst keinen russischen Hirnstrang im Sprachzentrum aktivieren kann. Wie Hieroglyphen wirken zu Beginn auch die Buchstaben des russischen Alphabets, dieses lässt sich nach kurzer Zeit aber entschlüsseln. Weil jedoch die allgemeine Beschilderung im Gegensatz zur Schweiz nicht im Übermass vorhanden ist, kommt man nicht drum herum, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Zum Glück gibt es den Google Translator, der einem in Not die gewünschten Wörter auf Russisch aus dem Handy spuckt.
Diese Technik ist auch bei den Volunteers der Fifa sehr beliebt. Einige sind dabei schon so fortgeschritten, dass sie sich die wichtigsten Anweisungen auf Englisch schon eingeprägt haben. Das kann natürlich auch in die Hose gehen – so geschehen am Flughafen Samara, als eine Mitarbeiterin in roter Uniform für die nächste Busverbindung zu Hilfe eilte und erklärte, dass der ÖV zurzeit wegen «traffic job» grössere Verspätung habe. Dass sie dabei wohl eher «traffic jam» meinte, sorgte immerhin für leichte Erheiterung.
Ziemlich gross waren dann aber die Freude und auch die Irritation, als später im Taxi auf der Autobahn keine Spur von Stau war.
SEBASTIAN RIEDER berichtet in seiner Kolumne Poputschik (Russisch für «zufällige Reisebekanntschaft») von der Fussball-WM.