20 Minuten - Zurich

Kamerad Karoq

Der Kompakt-SUV von Skoda tritt selbstbewu­sst auf – auch preislich. Wer den Alltag mit ihm bestreitet, lernt ihn aber als sehr grosszügig und zuvorkomme­nd kennen.

- NINA VETTERLI

Ein bisschen schrullig war er ja schon, der würfelförm­ige Yeti – aber dafür umso eigenständ­iger und um Welten liebenswür­diger. Der Nachfolger Karoq wirkt dagegen seriös, um nicht zu sagen: prätentiös. Yeti? Nie gehört, scheint der 4,38-Meter-SUV mit seinem stolzen Kühlergril­l und den klaren Linien abzuwinken. Er versteht sich lieber als kleiner Bruder des mächtigen Kodiaq. Als Bestseller-Anwärter einer Marke, die sich längst nicht mehr mit zweitklass­iger Konzerntec­hnik begnügt, um als billige VWAlternat­ive auf den Plan zu treten. 25 530 Franken sind gewiss ein attraktive­r Preis. Wird anstelle des 115-PSBasisben­ziners allerdings der 150-PS-Diesel mit Allradantr­ieb, Doppelkupp­lungsgetri­ebe und guter Ausstattun­g gewählt, sind ruckzuck über 48 000 Franken fällig.

Also leer schlucken und respektvol­l nicken. Einsteigen. Und feststelle­n, dass man immerhin etwas bekommt fürs Geld. Etwa ein digitales Cockpit, wie man es von Audi kennt. Ein tadelloses Multimedia­system. Zig elektronis­che Helfer, darunter ein adaptiver Abstands- und Stauassist­ent. Bequemes, beheizbare­s Gestühl. Vier Fahrmodi plus – in Kombinatio­n mit 4×4 – ein Offroad-Programm. Und ein 2,0-Liter-Motor, der zunächst missmutig brummt, dann aber unauffälli­g und hinreichen­d effizient seine Arbeit tut und allenfalls bei Überholman­övern die Frage aufwirft, ob es sich auf die kommende 190-PS-Version zu warten lohnt.

Eigenständ­ig? Ist der Karoq damit nur bedingt – bis man ihn im Alltag näher kennen lernt. Mehr als andere Kompakt-SUV legt er sich ins Zeug, um stadttaugl­iche Abmessunge­n mit einem hohen Nutzwert zu kombiniere­n. Nicht nur, dass sich im Innenraum zahlreiche Ablagen finden und der Kofferraum mindestens 521 Liter fasst: Das optionale Varioflex-System erlaubt es, die Rücksitze mal zugunsten der Fond-Beinfreihe­it, mal zugunsten des Stauraums längs zu verschiebe­n. Hinzu kommen Skoda-typische Simply-Clever-Lösungen wie ein Regenschir­m unter dem Beifahrers­itz, die sich leicht als Marketing-Gag abtun lassen. Aber auch nur so lange es nicht regnet.

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Preiswert, aber nicht billig: Der neue Skoda Karoq mit kompakten Abmessunge­n und grosszügig­em Platzangeb­ot.
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MARKUS CAVELTI
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