Schönheitsklinik reagiert mit Dialogplakaten auf Sexismus-Kritik
LUZERN. Plakate mit Frauenhintern einer Schönheitsklinik wurden mit Parolen verschmiert. Die Klinik reagiert mit «Dialogplakaten».
«Sexism» oder «Body-Shaming»: Solche Parolen wurden auf Plakate der Schönheitsklinik Lucerne Clinic gesprayt – die Plakate zeigen eine Frau in Unterwäsche, darauf steht «Bye-Bye Cellulite». «Als Antwort auf Vandalenakte auf unsere Plakate wurden Dialogplakate aufgestellt», teilte das Unternehmen mit. Auf diesen Plakaten wird die Frage gestellt: «Hat nicht jeder das Recht, für sich selbst zu bestimmen, was schön ist?» Viele Passanten haben Antworten auf die Plakate geschrieben. Die Aktion, die bis zum 27.Juni läuft, stosse «auf grosses Echo», heisst es in der Medienmitteilung. «Eine solche Resonanz haben wir nicht erwartet», sagt Mediensprecher Mike Brandenberg. An der Kampagne gibt es auch Kritik: «Ich finde die Frage, ob nicht jeder selbst bestimmen dürfe, was schön sei, hier völlig fehl am Platz. Wenn das eine Schönheitsklinik fragt, dann verkennt sie, dass wir in einer Gesellschaft leben, die uns vorgibt, was schön ist. Das ist gerade das Geschäftsmodell solcher Kliniken», sagt Juso-Präsidentin Tamara Funiciello. Ihr Fazit: «Heuchlerisch.»
Dazu Brandenberg: «Wir erleben die Frauen und Männer, denen wir begegnen, anders als Frau Funiciello. Sie haben klare Vorstellungen.» Man wolle die Kunden bestärken, «schön zu sein nach eigenen Massstäben und nicht nach einem vorherrschenden Schönheitsideal».