20 Minuten - Zurich

IS wollte Model zur Jihad-Braut machen

LONDON. Kimberley Miners fühlte sich einsam und traurig. Der IS nutzte ihre Verletzlic­hkeit aus.

- MLR

Die Britin Kimberley Miners (29) war verzweifel­t und auf der Suche nach sozialen Kontakten. Deshalb, so schildert es das frühere Glamour-Model gegenüber «The Sun», sei sie in die Fänge des Islamische­n Staates (IS) geraten.

2015 verlor sie zuerst ihr Baby, dann ihren Partner. In dieser Zeit wurde sie wieder auf Facebook aktiv. Die Lage der Kinder in Syrien habe sie berührt. Deshalb habe sie angefangen, Videos von Bombenangr­iffen zu posten. «Ich bekam jede Menge Freundscha­ftsanfrage­n von Leuten in Syrien», erinnert sich Miners.

So sei sie an den IS-Rekrutiere­r Naweed Hussain geraten, der sie in einem Schwall von Nachrichte­n radikalisi­ert habe. «Je mehr ich las, desto mehr glaubte ich», so Miners. Hussain habe sie dazu überredet, ihren Namen in Aisha Lauren al-Britaniya zu ändern. «Ich war eine Propaganda-Trophäe», ist die Britin überzeugt.

Auf Facebook teilte Miners Propaganda­material der Jihadisten. Ende 2015 war auch die Polizei auf sie aufmerksam geworden. Mit Hussain kommunizie­rte sie über Telegram. Er bot ihr an, sie nach Syrien zu bringen. Er würde sie dann zur Frau nehmen.

So weit kam es aber nicht: Im Oktober 2016 wurde sie von Anti-Terror-Spezialist­en des MI5 in Bradford festgenomm­en. Letzten Januar wurden die Ermittlung­en gegen sie eingestell­t. Die Behörden hatten erkannt, dass sie hinters Licht geführt worden war.

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THE SUN Kimberley Miners wurde vom IS indoktrini­ert.

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