«Coop macht mit Plastiksäckli 350 000 Franken Gewinn»
BASEL. War Siroop ein Fehler? Warum sind BioFrüchte in Plastik verpackt? Coop-Chef Joos Sutter beantwortete Fragen im Live-Chat.
20M: Sie mussten dem Marktplatz Siroop den Stecker ziehen. Wie schmerzhaft ist das für Sie? Es war schon eine Niederlage. Wir haben viel Herzblut investiert. Zudem hat der Marktplatz im letzten Jahr 62 Mio. Franken Umsatz gemacht. Wir sahen aber ein, dass es bis zum Erreichen der schwarzen Zahlen zu lange dauern würde. Jetzt haben wir mit der Integration in Microspot eine gute Lösung gefunden.
20M: Der Verlust von Siroop soll total 140 Mio. Franken betragen. Als wir Siroop lancierten, wussten wir ums grundsätzliche Risiko und den hohen Investbedarf. Darum gingen wir das Projekt nicht allein, sondern mit Swisscom als Partner an. Der Verlust von 70 Mio. Franken tut weh. Klar ist aber, dass man als Unternehmen auch Risiken eingehen muss. Damit verbunden ist, dass sich nicht alle Investitionen auszahlen. Ulla M., Zürich: Warum sind die Bio-Früchte und das Bio-Gemüse in Plastik verpackt? Bio-Produkte müssen von Gesetzes wegen klar von konventionellen Produkten unterschieden werden können. Wir prüfen derzeit, wie wir das Verpackungsmaterial bei BioFrüchten und -Gemüse reduzieren oder weglassen können. Marco F., Biel: Warum ist mein Einkauf im Coop im Schnitt ca. 30% teurer als bei der Migros? Diese Annahme hält sich hartnäckig, ist aber ein Irrtum. Jeden Monat führt ein unabhängiges Marktforschungsinstitut die umfassendste Erhebung im Schweizer Detailhandel durch – die zeigt, dass wir sogar günstiger sind.
Paul T., Stadel: Plastiksäckli kosten jetzt 5 Rappen. Was machen Sie mit diesem Gewinn? Es ist erstaunlich, wie viel durch den Verkauf zusammenkommt: Es sind rund 350000 Franken im Jahr. Die Einnahmen gehen vollständig in nachhaltige Projekte.
Renato B., Oberwil: Ich finde, die Migros hat die bessere Werbung als Coop. Die mit dem Wichtel war super. Neidisch?
Ich finde den Wichtel auch super. Schade, hatten wir den nicht. Sowas muss man aber sportlich nehmen. Auch unser «Tsch Tsch» beim Grillieren ist sensationell angekommen.