Kroatien gedemütigt
NISCHNI NOWGOROD. Argentinien droht das Aus in der Gruppenphase. Der WM-Finalist von 2014 verlor gegen ein starkes Kroatien 0:3 und braucht nun Schützenhilfe.
Nach dem 1:1 gegen Island blieben die Argentinier gegen die Kroaten nicht nur torlos, sie zerfielen in ihre Einzelteile. Sie waren verunsichert, nervös, gelähmt. Sie liessen alsbald die Köpfe hängen, und sie offenbarten nicht nur Schwächen im Abschluss, sondern auch im Spielaufbau. Erst in der letzten halben Stunde und nach dem ersten Gegentreffer stemmten sie sich vehementer gegen die drohende Schmach, jedoch ohne Erfolg und nicht ohne zwei weitere Tore zu kassieren.
Zum 0:1 führte ein schwerer Patzer von Goalie Willy Caballero in der 53. Minute. Anstatt einen Rückpass mit einem Befreiungsschlag zu klären, versuchte der 36-Jährige einen Chip-Pass auf die Seite, der prompt misslang. Ante Rebic nahm das Geschenk an und verwertete Caballeros Bogenlampe mit einer Volley-Abnahme. Zehn Minuten vor Schluss brach Luka Modric den Argentiniern mit dem 2:0 aus rund 20 Metern endgültig das Genick. Vor dem dritten Treffer in der Nachspielzeit konnten sich die Kroaten den Ball im Strafraum noch einige Male zuspielen, ehe Ivan Rakitic einschob.
Auch im zweiten WM-Spiel konnte Lionel Messi die Eindrücke der letzten Monate im Nationalteam nicht widerlegen. Sein Einfluss aufs Spiel war diesmal so gering wie vielleicht noch nie, seine Körpersprache wirkte lustlos. Ein paar Mal versuchte es Messi aus schwierigen Lagen, oft spielte er den Ball zu einem Mitspieler. Doch meist lief das Spiel an ihm vorbei, so wie es eigentlich nie der Fall ist, schon gar nicht im Clubtrikot von Barcelona.