«Während den 10 Tagen schlief
WINTERTHUR. Nicole Reist hat mit dem Velo in zehn Tagen 5000 Kilometer zurückgelegt. Sie fuhr quer durch Amerika.
Von der amerikanischen Westküste an die Ostküste fahren und das in 9 Tagen, 23 Stunden und 57 Minuten – das hat die Winterthurerin Nicole Reist geschafft. Am diesjährigen Extrem-Radrennen Race Across America hat sie mit ihrem Rennrad fast 5000 Kilometer und 53 400 Höhenmeter zurückgelegt. Als zweite Frau überhaupt stand die 33-Jährige in der 37-jährigen Geschichte des Rennens und als erste Frau seit 25 Jahren auf dem Siegestreppchen der Solofahrer – bezwungen nur von zwei Männern. Nun erholt sie sich in New York – das heisst vor allem in Ruhe essen und lange schlafen. «Mir geht es blendend und ich habe keine grosse Schmerzen.» Absolut zufrieden sei sie mit dem Ergebnis, sagt sie zu 20 Minuten: «Alles verlief reibungslos – mein Team und ich hatten keine Zwischenfälle.» Trotzdem sei es unglaublich anstrengend gewesen, bei brütender Hitze, Regenschauern und tiefen Temperaturen auf dem Velo zu strampeln: «Ich habe während den zehn Tagen nur neun Stunden geschlafen.» Gegessen und getrunken habe sie auf dem Velo.
Obwohl die Hochbau-Technikerin seit 13 Jahren Ultracycling betreibt, war auch für sie dieses Rennen eine grosse Herausforderung: «Es braucht jahrelange Vorbereitung, viel Disziplin und Ausdauer.» Aber auch dann sei es nicht garantiert, dass man es ins Ziel schaffe: «70 Prozent der Teilnehmer brechen das Rennen ab – meistens, weil der Körper streikt.» Reist jedoch erreichte Freitagabend kurz vor 23 Uhr das Ziel in Annapolis im Bundesstaat Maryland. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20,58 km/h absolvierte sie das Nonstop-Rennen als eine von drei Frauen.